Die 10 besten österreichischen Süßspeisen

Hier kommt auch schon das versprochene Sequel zu den 10 besten österreichischen Gerichten, doch diesmal werden alle Naschkatzen unter euch auf ihren Geschmack kommen. Es geht nämlich um Nachspeisen, Mehlspeisen, Torten und vieles mehr. Denn in diesem Bereich sind wir noch "dicker" da als bei Herzhaftem.

Auch dieses Mal fangen wir unser Ranking von hinten an, damit euch der Erste in der Liste auch ja in Erinnerung bleibt. Und nein, es wird nicht die Sachertorte sein, denn auch wenn Ausländer glauben, dass diese das Allerbeste ist, was sie in Österreich je essen werden, sind wir da ganz anderer Meinung. Aber ihr werdet ja selbst sehen!

10. Powidltascherl

Na toll, es geht schon wieder los mit diesen seltsamen Namen! Nein, keine Sorge, Powidl ist ein österreichischer (original böhmischer) Begriff für Pflaumenmus und die Tascherln sind einfach nur Teigtaschen, in denen das Mus ist. Die Teigtaschen werden gekocht und anschließend in angerösteten Semmelbröseln gewälzt und mit Zucker bestreut. Ein Traum!

Powidltascherl mit Pflaumenkompott

9. Kipferl

Hmm, wie erklärt man was ein Kipferl ist? Vielleicht kommt Hörnchen hin? Naja, es ist jedenfalls eine Backware in gebogener Form. Es gibt zwei verschiedene Arten von Kipferln: mürbe Kipferl und Briochekipferl, das erste wird aus süßem Teig hergestellt und das zweite aus Briocheteig. Kipferl sind ideal zum Frühstücken oder für eine kleine Mahlzeit zwischendurch (eine Jause!) und schmecken sowohl leer, als auch mit Butter, Marmelade, Honig oder Nutella richtig gut. Ein österreichisches Kind bekommt sicher mindestens einmal in der Woche ein Kipferl als Snack mit in die Schule.

Es gibt Mythen, in denen erzählt wird, das die Form des Kipferls eine Imitation des türkischen Halbmonds sei und als Spott auf die zweite und erfolglose Türkenbelagerung entstand. Doch es ist nicht nachweisbar, ob das auch stimmt. Angeblich (und wieder nicht belegbar) kamen die Kipferl im 18. Jahrhundert durch Marie Antoinette, Tochter der Kaiserin Maria Theresia, nach Frankreich und dadurch entstanden dann die formähnlichen Croissants.

Briochekipferl

8. Mozartkugeln

Die schmecken zwar wirklich gut, kommen aber eher auf Grund ihrer Berühmtheit auf die Liste. Jeder bringt seinen Liebsten Mozartkugeln als Souvenir aus Österreich mit und irgendwie neige ich sogar selbst dazu, sie meinen ausländischen Freunden zu schenken, wenn ich sie besuche. Naja, die lassen sich halt leichter transportieren als die Sachtertorte.

Diese leckeren Schokopralinen sind mit Marzipan, Nougat und Pistazien gefüllt. Es gibt unterschiedliche Marken und die Kugeln schmecken auch alle anders. Manche haben mehr Nougatfülle, andere mehr Marzipan. Mein persönlicher Liebling sind die von Mirabell, doch wenn ihr das Original probieren wollt, dann müsst ihr in die Konditorei Fürst in Salzburg, dort werden seit 1890 die "Original Salzburger Mozartkugeln" hergestellt. Ursprünglich sollten die Kugeln "Mozart-Bonbon" heißen... der arme Wolferl!

Mozartkugeln der Marke Mirabell

7. Sachertorte

Da kommt auch schon der nächtse Publikumsliebling. Ich selbst esse eigentlich fast nie Sachertorte, aber ich kann ja keine Liste über österreichische Süßspeisen schreiben und dann die Sachertorte nicht erwähnen. Ich würde wahrscheinlich innerhalb weniger Stunden die erste Beschwerde erhalten, denn auch wenn wir Österreicher selbst diese Torte nicht so sehr feiern, sind wir trotzdem stolz darauf, sie als unsriges Produkt bezeichnen zu dürfen.

Diese exquisite Schokoladentorte mit Marillenmarmelade und Schokoladenglasur ist ein Wiener Klassiker, wenn nicht sogar die bekannteste Mehlspeise überhaupt. Das Original bekommt man im Hotel Sacher, direkt hinter der Staatsoper in der Wiener Innenstadt (U-Bahn-Station Karlsplatz). Doch ich empfehle euch von ganzem Herzen, nicht ins Hotel Sacher zu gehen, denn dort zahlt ihr nicht nur die Torte, sondern vor allem die "Deppen-Steuer". Schaut in kleinere Konditoreien, vielleicht auch nicht unbedingt im 1. Bezirk, denn der ist generell teuer. Andere bekannte und gute Konditoreien sind das Café Landtmann und die Aida, aber die zählen auch nicht gerade zu den günstigsten. Vertraut auf die Wiener Backkunst, auch kleine Konditoren machen gute Sachertorten.

Sachertorte mit Schlagobers

6. Apfel- und Topfenstrudel

Der Apfelstrudel ist zwar außerhalb von Österreich bekannter, doch auch der Topfenstrudel (Topfen = Quark) lässt nicht zu wünschen übrig. Beide werden mit Strudelteig (aber auch Blätter-, Topfen- oder Germteig) hergestellt. Der Unterschied besteht in der Füllung: während der erste mit blättrig-geschnittenen Äpfeln, Rosinen und Semmelbröseln gefüllt ist und mit Zimt und Staubzucker bestreut wird, ist der zweite mit - drei mal dürft ihr raten - Topfen gefüllt und wird mit Vanillesauce übergossen.

Ursprünglich kommt der Apfelstrudel aus Arabien und gelangte dann über den Balkan nach Ungarn und schließlich nach Wien. Einst war er, auf Grund seiner langen Haltbarkeit, ein beliebtes Verpflegungsmittel bei Soldaten und erst durch die Donaumonarchie wurde er zu einer geschätzen Mehlspeise.

Wiener Apfelstrudel

5. Krapfen

Besonders zur Faschingszeit könnt ihr euch auf Krapfen freuen, die euch von Kaffeehäuser, Konditoreien oder Supermärkten aus anlachen. Lustigerweise haben die Deutschen einen anderen Namen für dieses Gebäck, während die Italiener das österreichische Wort übernommen haben. In Deutschland nennt man dieses rundliche Gebäckstück aus Hefeteig nämlich "Berliner", doch ich glaube, die österreichischen Krapfen gibt es nicht in so ausgefallenen Varianten wie in Deutschland. Hin und wieder werden sie mit Schokolade glasiert, aber die klassischen Krapfen sind eigentlich nur mit Puderzucker bestreut und mit Marillenmarmelade oder Vanillecreme gefüllt.

Womit diese Krapfen wohl gefüllt sind?

4. Knödel

Habt ihr gedacht, dass es Knödel nur als Beilage zu Fleisch gibt? Da habt ihr euch aber gewaltig getäuscht, denn die besten Knödel von allen sind die süßen! Es gibt sie in mehreren Varianten, die beliebtesten sind mit Marillen, Topfen, Zwetschken (Pflaumen), Erdbeeren oder Germ (Hefe) gefüllt. Vor allem Marillenknödel sind ein echter Klassiker! Die berühmtesten Marillenknödel von ganz Wien bekommt ihr im Eissalon Tichy am Reumannplatz im 10. Bezirk (U1 Station Reumannplatz), doch auch woanders schmecken sie köstlich. In Österreich gibt es einige Süßspeisen, die nicht nur als Nachspeise verzehrt werden, sondern als eigener Hauptgang gelten, dazu gehören die Knödel und zwei Speisen, die auf dieser Liste noch folgen werden.

Marillenknödel

3. Kaiserschmarrn

Ach, der Kaiserschmarrn, wie oft ich den wohl zum Abendessen hatte?! Ein echter österreichischer Klassiker, wahrscheinlich weil der Kaiser ihn auch so gerne hatte. Es gibt mehrere Legenden über die Herkunft des Namens dieses Gerichts, aber mit Sicherheit wissen wir, dass der Kaiser Franz Josef (ja, der von Franz und Sissi) diesen Schmarrn einfach liebte.

Er wird aus Palatschinkenteig (Pfannkuchenteig) hergestellt, nach Wahl werden Rosinen hinzugefügt und vor dem Verzehr wird er großzügig mit Puderzucker bestreut. Traditionell wird der Kaiserschmarrn mit Zwetschkenröster (eine Art Pflaumenkompott) serviert, aber das muss heutzutage nicht immer so sein.

Probiert ihn aus! Aber wie schon gesagt, auch wenn der Kaiserschmarrn süß ist, gilt er als Hauptspeise. Passenderweise könnt ihr maximal eine Frittatensuppe als Vorspeise bestellen.

Kaiserschmarrn mit Apfelmus

2. Punschkrapferl

Alleine wegen seiner Farbe muss man das Punschkrapferl schon lieben! Das sind nämlich kleine rosafarbene und meist würfelförmige Petit Fours. Die Basis ist ein Biskuitteig, der mit Marmelade, Schokolade und Rum oder Punsch gefüllt und mit einer rosa Punschglasur überzogen ist. Oft werden die Punschkrapferl aber - vor allem in Supermärkten - nicht mit echtem Alkohol gefüllt, sondern nur mit künstlichen Aromen hergestellt. In einer guten Konditorei bekommt ihr aber immer noch die "echten" Punschkrapferl.

Wie der Schriftsteller Thomas Bernhard so schön sagt: „Die Mentalität der Österreicher ist wie ein Punschkrapfen: Außen rot, innen braun und immer ein bisschen betrunken. " Na Prost!

Verschiedene Punschkrapferl

1. Palatschinken

Mein absoluter Liebling (nicht umsonst stehen sie auf Platz 1)! Palatschinken sind so ähnlich wie Pfannkuchen, doch sie sind dünner. Man kann sie auch pikant genießen, aber da ich so eine Naschkatze bin, ziehe ich diese Möglichkeit nur selten in Betracht. In Wien gibt es eine eigene "Palatschinkenkuchl", ein Restaurant, in dem es Palatschinken in allen möglichen Varianten gibt. Hier habt ihr den Link zur Homepage, schaut mal vorbei!

Die klassischen süßen Palatschinken genießt man meist mit Marillenmarmelade, Topfen oder Schokoladensauce mit geriebenen Nüssen. Ich esse sie (wenn ich sie selbst mache) immer mit Nutella, was Besseres gibt es nicht! Aber viele Lokale sind da eigentlich sehr kreativ, oft kann man sie auch mit Eis oder verschiedenen Marmeladesorten bestellen. Probiert sie einfach alle mal. :)

Mit Marillenmarmelade gefüllte Palatschinken

Es war wirklich hart, diese Liste zu erstellen oder besser gesagt, sie auf 10 Süßspeisen einzuschränken, denn es gibt so viele! Auch wenn sie nicht auf der Liste stehen, versprecht mir, dass ihr mindestens einmal in eurem Leben einen Guglhupf esst und eine Esterházy-Torte probiert. Oh Gott, wenn ich mit Torten anfange, könnte ich eine eigene Top 10 Liste nur dafür erstellen. Oder Weihnachtskekse! Vanillekipferl, Kokosbusserl, Londoner Schnitten, Linzer Augen, Linzer Kipferl... Ja, ich hör schon auf! Ich hoffe, ihr seid diesem Thema genauso zugetan, wie ich es bin. Wenn nicht, werdet ihr es spätestens dann sein, wenn ihr nach Österreich kommt und selbst in diesem süßen Himmel verweilen könnt.

Also, ich habe jetzt wirklich Lust auf was Süßes bekommen, wie sieht's mit euch aus?

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