Was es in Wien zu sehen gibt | Reiseführer von Wien

  1. Was man wissen muss, bevor man nach Wien kommt
  2. Wie man am besten nach Wien kommt
  3. Unterkünfte in Wien: die besten Möglichkeiten
  4. Was es in Wien zu sehen gibt
  5. Verkehrsmittel in Wien
  6. Essen in Wien
  7. Abends unterwegs in Wien
  8. Wien und Umgebung: welche Städte man nicht verpassen darf

Einen so allgemeinen Artikel über die Sehenswürdigkeiten Wiens zu schreiben, wie ich das jetzt gerade tue, ist eigentlich fast unmöglich. Denn die österreichische Hauptstadt hat unglaublich viele kulturelle und sehenswerte Angebote zu bieten und diese alle in einem einzigen Artikel festzuhalten, ist eine sehr schwierige Aufgabe. Ich werde also versuchen, euch Wiens interessanteste Orte auf synthetische und zusammenfassende Art und Weise näher zu bringen, bin aber dadurch auch gezwungen, auf einige einzigartige Orte zu verzichten, die vielleicht nicht so bekannt sind wie andere, aber deshalb nicht weniger sehenswert sind.

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Ausblick über Wien mit der Karlskirche (links) und dem Stephansdom (rechts)

Ich schlage euch nun also drei verschiedene Besichtigungstouren vor, die jeweils einen ganzen Tag in Anspruch nehmen und welche man alle zu Fuß unternehmen kann und sich also keine Sorgen um die Kosten der Fahrkarten für die öffentlichen Verkehrsmittel machen braucht. Das bedeutet also, dass diese Touren alle im Zentrum stattfinden. Wenn ihr vielleicht nicht ganz so viel Zeit in Wien habt (zum Beispiel nur über ein Wochenende), dann könnt ihr die verschiedenen Ausflugsziele natürlich nach Belieben kombinieren. Die meisten Sehenswürdigkeiten befinden sich in der Innenstadt. Nur für wenige bekannte Adressen muss man die U-Bahn oder andere Verkehrsmittel benutzen. Darunter wären:

  • Schloss Schönbrunn: U4 Schönbrunn
  • Tiergarten Schönbrunn: U4 Hietzing
  • Prater: U1, U2 Praterstern, U2 Messe Prater
  • Donauinsel: U1 Donauinsel, U2 Donaumarina. U6 Handelskai oder Neue Donau
  • Donauturm: U1 Alte Donau, U6 Neue Donau
  • Ernst-Happel-Stadion: U2 Stadion

Fangen wir nun aber mit unseren Besichtigungstouren an. Und wie gesagt, eine Tour dauert ungefähr einen ganzen Tag lang, wenn man sich alles genau ansehen will. Unterschätzt das Programm also nicht!

Tour 1: Ein imperialer Spaziergang

Belvedere - Schwarzenbergplatz - Kärntner Straße - Stephansplatz - Graben - Hofburg

Startpunkt dieses imposanten Stadtrundgangs ist das Belvedere, einst privates Schloss von Prinz Eugen von Savoyen, heute Sitz eines staatlichen Museumskomplexes, welcher unter anderem einige der berühmtesten Gemälde des Jugendstilkünstlers Gustav Klimt beherbergt. Ihr fangt am besten beim Oberen Belvedere an und geht dann über den weitläufigen und gepflegten Garten weiter zum Unteren Belvedere. Den Anfangspunkt könnt ihr mit der Schnellbahn oder mit der Straßenbahn D erreichen. Ihr könnt dann entscheiden, ob ihr Lust habt, in eine der Galerien des Belvederes zu gehen oder euch das Schloss einfach nur von außen anzusehen.

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Das Obere Belvedere und der pompöse Garten

Weiter geht unsere Tour mit dem Schwarzenbergplatz, auf den ihr gelangt, wenn ihr das Untere Belvedere verlässt. Auf dem großen Platz befindet sich ein riesiger Springbrunnen, der bei Nacht in unterschiedlichen Farben leuchtet, und das Heldendenkmal der Roten Armee, welches uns an die gefallenen Soldaten der sowjetischen Armee bei der Schlacht um Wien im Jahr 1945 erinnert. Ihr könnt euch dort gemütlich in die Sonne setzen (sofern ihr gutes Wetter habt) und die Aussicht genießen.

Anschließend geht es weiter nach rechts auf den Kärntner Ring (Teil der berühmten Wiener Ringstraßen, die unter der Hand von Kaiser Franz Josef errichtet wurden). Dort könnt ihr einige der nobelsten und teuersten Hotels in ganz Wien bewundern. Nach wenigen Minuten gelangt ihr vor die Wiener Staatsoper und biegt wieder nach rechts ab. Dort eröffnet sich eine große Einkaufsstraße, die Kärntner Straße. Wenn ihr der Straße bis zum Ende folgt, gelangt ihr direkt auf den Stephansplatz, das Herz Wiens, doch vorher könnt ihr noch in die vielen schicken Läden schauen, die Kleidung, Schmuck, Souvenirs und vieles mehr anbieten.

Nach eurer kleinen Shoppingtour befindet ihr euch jetzt also direkt vor dem Stephansdom, eines der wichtigsten Wahrzeichen der Stadt. Ihr könnt die Kirche kostenlos betreten und einen Rundgang machen, nur wenn ihr auch hinauf in den Turm klettern oder hinab in die Katakomben gehen wollt, müsst ihr euch ein Ticket besorgen. Diese Besichtigungen können auch sehr interessant sein, vor allem die Katakomben sind richtig gruselig, zieht euch also warm an!

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Der Stephansdom von hinten

Wieder auf dem Stephansplatz, die Kirche hinter euch, geht einfach geradeaus (leicht nach links, wo an der Ecke ein Zara ist) und ihr kommt zum Graben. Der Name ist zwar eigenartig, aber es handelt sich um eine ganz normale Straße, auf der sich weitere Shoppingmöglichkeiten und viele nette Kaffeehäuser befinden. Die Hauptattraktion ist aber die golden glänzende Pestsäule, eine barocke Dreifaltigkeitssäule, welche in Folge einer zerstörerischen Pestepidemie errichtet wurde.

An einem gewissen Punkt endet die Straße und ihr geht nach links, bis ihr zum Hintereingang der Hofburg gelangt. Auf der linken Seite befindet sich auch die Spanische Hofreitschule, in der noch heute die wunderschönen weißen Lipizzaner dressiert werden. Doch unser Ziel ist die Hofburg, welche bis zum Jahr 1918 die Residenz der Habsburger war und in der sich die prunkvolle Österreichische Nationalbibliothek befindet. Der gesamte Komplex ist riesig und es gibt auch furchtbar viel anzusehen, kauft euch also ein Ticket, nehmt euch die Zeit und erkundet die Hofburg!

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Die Hofburg und der davor liegende Heldenplatz

Tour 2: Ein bisschen Kultur muss sein!

Oper - Albertina - Kunsthistorisches und Naturhistorisches Museum - Museumsquartier - Mariahilfer Straße

Unsere zweite Tour startet bei der Staatsoper, welche ihr ganz einfach erreichen könnt. Ihr müsst nur mit der U1, U2 oder U4 zum Karlsplatz fahren. Schon von außen erscheint dieses Gebäude höchst pompös und elegant, aber wenn man die Oper von Innen sieht, kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Die Wiener Staatsoper gehört zu den bekanntesten und renommiertesten Opernhäusern der ganzen Welt und wurde im Jahr 1869 mit einer Aufführung des "Don Giovanni" von Mozart und Da Ponte eröffnet. Alljährlich wird am letzten Donnerstag der Faschingszeit der Wiener Opernball organisiert, in dem sich die Wiener "Bussi-Bussi-Gesellschaft" trifft und amüsiert.

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Die Wiener Staatsoper, "erstes Gebäude" am Ring

Als nächstes wartet die wunderbare Albertina auf uns, die sich gleich hinter der Staatsoper befindet und eigentlich zu der Kollektion der Hofburg gehört, aber in einem unabhängigen Gebäude aufbewahrt wird. In diesem Museum werden regelmäßig neue und interessante Ausstellungen organisiert, die uns moderne Kunst auf gleichzeitig informative und zelebrierende Art und Weise näherbringt. Auch Leute, die nicht so viel mit Kunst am Hut haben, werden dort begeistert sein, denn das Museum hat eine bunte Vielfalt an Künstlern, Stilen und Epochen zu bieten, sodass es Spaß macht, durch die Säle zu schlendern und die Gemälde zu begutachten.

Auch unser nächster Stopp ist ein Museum, eigentlich zwei, ihr könnt euch also für das Museum entscheiden, das euch mehr interessiert. Die Rede ist vom Naturhistorischen und Kunsthistorischen Museum, die befinden sich nämlich direkt gegenüber voneinander auf dem Maria-Theresien-Platz und sehen von außen genau gleich aus. Die beiden Museen wurden, wie so viele Gebäude auf dem Ring, unter Befehl von Kaiser Franz Josef errichtet, welcher eine angemessenen Beherbergung für die imperialen Sammlungen der Hof-Naturalienkabinette einerseits und der Gemälde und Schätze der Habsburger andererseits errichten wollte. Vor allem das Kunsthistorische Museum zählt heute zu den bedeutendsten Museum für moderne Kunst auf der ganzen Welt und beherbergt, abgesehen von der Gemäldesammlung, auch archäologische und antike Objekte, sowie die kaiserliche Münzsammlung und eine eigene Bibliothek.

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Blick auf das Kunsthistorische Museum vom Maria-Theresien-Platz aus


Solltet ihr nach diesen Besichtigungen noch Energie haben, geht es gleich weiter ins Museumsquartier, welches gegenüber der beiden Museen auf der Straßenseite außerhalb des Rings liegt. Dort kann man mit den Museumsbesuchen weitermachen (doch ich glaube, niemand schafft es, nach der Albertina und dem Kunsthistorischen Museum noch ein drittes Museum zu besuchen) oder einfach im Innenhof entspannen. Dort werden nämlich einige öffentliche Sitzmöglichkeiten zur Verfügung gestellt und es gibt auch ein paar Bars, in denen man sich etwas Erfrischendes gönnen kann. Es wäre aber schon eine Überlegung wert, dem Leopold Museum noch einen Besucht abzustatten, denn dort könnt ihr eine Vielzahl an charakteristischen Werken Egon Schieles bewundern.

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Die originellen Sitzmöglichkeiten im Hof des Museumsquartiers

Ich kann aber auch verstehen, wenn ihr genug von dem ganzen Kunstkram habt! Dafür gibt es noch eine letzte Station als Belohnung, nämlich die Mariahilfer Straße, Wiens größte und beliebteste Shopping-Straße, die seit einigen Jahren auch zu einer kompletten (oder zumindest fast) Fußgängerzone umfunktioniert worden ist. Beim Museumsquartier geht die "Mahü", wie wir Wiener sie nennen, eigentlich zu Ende, aber man kann sie ja auch von unten rauf spazieren.

Tour 3: Am Ring entlang

Votivkirche - Universität - Burgtheater - Rathausplatz - Parlament - Volkstheater

Wenn man diese Strecke schnurstracks von unserem ersten Ziel zum letzten abgeht, braucht man dafür eigentlich nur zehn bis fünfzehn Minuten, doch wenn man sich genau ansieht, was es dort alles zu entdecken gibt, dann kann der Spaziergang schon etwas länger dauern. Um zur Votivkirche zu kommen, fahrt ihr mit der U2 bis zum Schottentor und folgt anschließend den Schildern, welche die verschiedenen Ausgänge begleiten. Der Name der Kirche verrät uns schon, dass sie als Zeichen des Dankes für die Rettung aus einer Notlage errichtet wurde. Es handelte sich um das berühmte Attentat auf Kaiser Franz Josef im Jahr 1853, welches er jedoch überlebte. Der Schein trügt nämlich: auf den ersten Blick erscheint die Kirche gotisch, also aus mittelalterlichen Zeiten, doch eigentlich wurde sie erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet. Sie ist also wirklich sehenswert, sowohl wegen ihrer äußerlichen Erscheinung, als auch wegen ihrer Wichtigkeit für die Geschichte Wiens.

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Die Hauptorgel und das runde buntgestaltete Fenster der Votivkirche

Ihr lasst die Kirche also hinter euch und geht nach recht über den Sigmund-Freud-Park auf das Wiener Universitätsgebäude am Ring zu. Auch dieses Gebäude wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet und lehnt sich an den italienischen Renaissancestil an, als Hommage an die altertümlichen und hoch angesehenen Universitäten dieses Landes. Ihr könnt das Gebäude problemlos betreten, es ist wunderschön! Man gelangt schnell auf einen eleganten Innenhof, den sogenannten Arkadenhof, in dem man im Sommer die Sonne genießen kann. Im Winter wirkt das Gebäude von Innen fast so, als wäre man in Hogwarts.

Weiter geht es mit dem Burgtheater, das größte deutschsprachige und zweitälteste europäische Sprechtheater, welches sich ebenfalls am Ring befindet und nur fünf Minuten von der Universität entfernt ist. Es werden täglich Führungen durch das Theater angeboten, welche ich euch wirklich empfehlen kann, denn von Innen ist das Gebäude noch schöner als von außen. Außerdem kann man nur von Innen die Deckenmalerei vom jungen Gustav Klimt bewundern.

Direkt gegenüber vom Burgtheater liegen der Rathausplatz und das Rathaus selbst. Dieser Ort ist nicht nur auf Grund dieses ebenfalls neogotischen und bezaubernden Gebäudes so suggestiv, sondern auch, weil auf dem Rathausplatz das ganze Jahre über besondere Veranstaltungen stattfinden, die von der Stadt Wien organisiert werden. So kann man im November und Dezember beispielsweise über Wiens bekanntesten (aber auch touristischsten) Christkindlmarkt (österreichische Bezeichnung für Weihnachtsmarkt) schlendern und Punsch oder Glühwein trinken. Ende Jänner wird der Bereich dann zum Eislaufplatz umfunktioniert, auf dem sich verschiedene Bahnen durch den Park schlängeln und in eine große Fläche mitten vor dem Rathaus münden. Im Sommer finden alljährlich die Wiener Festwochen statt, während denen Opern-, Theater- und Tanzproduktionen live und auf großem Bildschirm ausgestrahlt werden. Außerdem gibt es auf dem Platz von Ende Juni bis Anfang September Essensstände, die das Filmfestival begleiten und Leckerbissen aus aller Welt anbieten.

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Das Rathaus und der Christkindlmarkt

Unsere nächste Station ist das Parlament, welches ebenfalls auf dem Ring und gleich neben dem Rathaus liegt. Es handelt sich um ein perfektes Beispiel für neoklassizistische Kunst, denn auf den ersten Blick denkt man, vor einem griechischen Tempel zu stehen. Vor dem Parlamentsgebäude thront ein Brunnen der Pallas Athene, Göttin der Weisheit, der Strategie und des Kampfes. Da Athene sich nicht im Parlament selbst befindet oder darauf blickt (sie wendet dem Parlament nämlich den Rücken zu), werden oft Witze darüber gemacht, dass sich die Weisheit tatsächlich nicht im Parlament befindet.


Zu guter Letzt statten wir auch noch dem Volkstheater einen Besuch ab, denn es befindet sich ganz in der Nähe, eine Straße weiter. Auch dieses Theater ist eines der wichtigsten und größten in ganz Europa, also alle Bühnen-Liebhaber unter euch sollten schauen, dass sie an Tickets für eines der beiden Theater gelangen. Ursprünglich diente dieses Theater, um sich vom kaiserlichen Hofburgtheater (heute Burgtheater) zu unterscheiden, welches nicht für die Weiten des gemeinen Volkes geöffnet war. Doch heute spielt die Herkunft des Theaterbesuchers natürlich keine Rolle mehr, jeder ist willkommen!

Das war's auch schon mit unseren Touren. Ich habe mich vorläufig auf das Zentrum konzentriert, doch auch außerhalb warten Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Schönbrunn, der Prater und das Riesenrad oder die Donauinsel auf euch. Setzt euch also auch mal in die U-Bahn und fahrt etwas weiter hinaus. Wien hat unglaublich viel zu bieten und das nicht nur in der Innenstadt, auch die Außenbezirke haben ganz bezaubernde Ecken.


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