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Neujahr in Georgien

Übersetzt von flag-xx Rosa Scherrer — vor 6 Jahren

Originalversion von flag-in Manoj Pradeep

0 Markierungen: flag-ge Erfahrungen mit Erasmus Tbilisi, Tbilisi, Georgia


Hallo alle zusammen!

Mein letzter Post hier liegt bereits eine gefühlte Ewigkeit zurück, deswegen möchte ich nun meine Erlebnisse der Neujahrsfeierlichkeiten in Tbilisi, der Hauptstadt Georgiens, mit euch teilen.

Neujahr in Georgien

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Beinahe auf der ganzen Welt feiern Menschen das neue Jahr und - wie es die meisten Feierlichkeiten so an sich haben - auch kein neues Jahr ohne neue Anschaffungen. Aufgrund der zahlreichen Angebote und Sonderaktionen in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr herum, sollte man sich die Chance auf ein Schnäppchen hier in Tbilisi auf keinen Fall entgehen lassen. So kam es, dass auch ich mich am Nachmittag das 31.Dezembers in den Einkaufsstraßen der Stadt wiederfand.

Ausgezeichnet eignen sich die Straßen von Marjanishvili als Ausgangspunkt einer Shoppingtour. Diese sind ohne Probleme mit einer Reihe öffentlicher Verkehrsmittel erreichbar. Wer sich ein wenig Zeit und Geld ersparen will nimmt die Straßenbahn. Alternativ stehen Busse, Minivans (von den Einheimischen hier Masruthkas genannt) oder naheliegenderweise auch Taxis zur Verfügung. Sowohl das Ticket für die Straßenbahnen, als auch jenes für Busse kostet lediglich 0. 20 GEL (Georgian Lari), Minivans belaufen sich auf 80 GEL und die Preise der Taxis variieren selbstverständlich je nach Distanz der zurückgelegten Strecke bzw. Dauer der Fahrt.

Aus der Straßenbahnstation heraustretend erblickte ich bereits die unzähligen Schilder und Plakate, welche in den Schaufenstern ein jedes Geschäftes auf Angebote und Sonderaktionen aufmerksam machten. Im ersten Moment beinahe überfordert von der Unzahl der sich bietenden Möglichkeiten begann ich schließlich die Straße entlang zu schlendern und betrat schließlich ein beliebiges Kleidungsgeschäft. Da mich trotz der enormen Auswahl und der brandneuen Neujahrs-Kollektionen nichts so wirklich überzeugen konnte, verließ ich das Geschäft ohne etwas erstanden zu haben und entschloss mich von Marjanishvili ins nahegelegene Vukzhal weiterzuziehen.

Nach einem nur fünfminütigen Spaziergang erreiche ich diesen Marktplatz, auf dem man zwar nach Markenwahre vergeblich Ausschau hält, dafür jedoch mit umso größerer Wahrscheinlichkeit das eine oder andere Schnäppchen ergattert. Von Einheimischen geführt kann man hier - vorausgesetzt man besitzt das dazu erforderliche Geschick - nach Herzenslust feilschen und verhandeln. Unglücklicherweise bin ich in dieser Hinsicht eher weniger begabt. Nachdem ich dennoch ein kleines Geschenk erstanden habe, machte ich mich auf zur Carrefour. Ja, ich weiß, Einkaufzentren dieses Unternehmens findet man in ganz Europa, aber ich wollte ihm dennoch einen Besuch ausstatten.

Von Vukzahl aus erreichte ich Carrefour innerhalb von 25 Minuten. Da die Neujahrsfeierlichkeiten erst gegen Abend beginnen sollten hatte ich noch mehr als genug Zeit und stöberte ausgiebig durch das gesamte Sortiment. Nachdem ich einige neue Schokoladenspezialitäten sowie Getränke erworben hatte, zog ich weiter zur Elektronikabteilung. Hier beäugte ich all die neu eingetroffenen technischen Spielereien und entdeckte sogar einen MP3-Video-Player, der es mir sehr angetan hat, zu meinem Pech jedoch ausverkauft war. Als sich der Nachmittag dem Abend zuwandte, kehrte ich nach Hause zurück, um mich für den Abend fertig zu machen.

Neujahr in Georgien

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Am Silvesterabend wird entlang der Straßen von Tbilisi allerlei amüsanter Krimskrams zum Verkauf angeboten. Von Gesichtsbemalungen über Zorro-Hüte bis hin zu allen erdenklichen Masken steht man hier vor der Qual der Wahl wie man sich für das herannahende Neue Jahr herausputzen möchte. Zum Amüsement meiner Freunde und mir, habe auch ich mich letztes Jahr an einem dieser Stände schminken lassen. Für die meisten Menschen gehört zu einem gelungenen Silvesterabend nicht zuletzt ein wenig Alkohol, womit man hier - besonders als ortsfremde Person - eher vorsichtig sein sollte. Darüber hinaus kann es einem passieren, ganz unerwartet einen Silvesterknaller direkt vor die Füße geworfen zu bekommen, was zwar als Spaß gemeint ist, jedoch - sowohl sprichwörtlich als auch wörtlich verstanden - ins Auge gehen kann.

Liebevoll wird Tbilisi auch "Stadt der Lichter" genannt und steht diesem Spitznamen in der Zeit zwischen Dezember und Jänner um nichts nach. In diesem Abschnitt des Jahres sind die Straßen der Stadt mit unzähligen Lichtern verschiedenster Formen und Muster behängt und verkünden so das Bevorstehen von Weihnachten und Silvester. Unbeschreiblich und beinahe märchenhaft die Atmosphäre, wenn man so durch die beinahe märchenhaft geschmückten Straßen und Gassen der Stadt schlendert.

Im Stadtzentrum, genauer gesagt am Tawisuplebis Moedani ("Freiheitsplatz"), wird jedes Jahr am Silvesterabend ein frei zugängliches Konzert veranstaltet. Hierzu engagiert die Regierung bekannte Sänger, Bands und andere Künstler, welche die feiernden Besucher bis früh am Morgen unterhalten. Es wird behauptet, dass sogar die berühmte Pop-Sängerin Shakira einmal hier in Tbilisi performt haben soll.

Wie in vielen anderen Städten wird das neue Jahr auch hier in Tbilisi mit einem Feuerwerk begrüßt. Neben der von der Regierung organisierten Feuerwerksshow, tragen auch private Raketen beträchtlich zu dieser eindrucksvollen Erleuchtung des nächtlichen Himmels bei. Bis zwei oder drei Uhr morgens wird so in den Straßen und auf den Plätzen Tbilisis gefeiert, Neujahrswünsche werden ausgetauscht und durch den durchgehenden Betrieb der öffentlichen Verkehrsmittel muss man sich nicht einmal über den Nachhauseweg Sorgen machen.

Dieses Jahr sollten auch meine Freunde und ich dieses unvergleichliche Spektakel miterleben dürfen! Voller Vorfreude blickten wir dem Silvesterabend entgegen. Die imposante Bühne, die zauberhafte Beleuchtung, die feiernde und tanzende Menschenmenge und nicht zuletzt die Live-Musik versprachen ein unvergesslicher Start ins neue Jahr zu werden. Inmitten einer ausgelassenen Menschenmenge zu guter Musik ins neue Jahr zu tanzen, dem allgemeinen Chor des Countdowns einzustimmen und schließlich das atemberaubende Feuerwerk zu bestaunen, so hatten wir uns unsere Silvesternacht ausgemalt.

Gegen 11 Uhr wollte ich gemeinsam mit einer Gruppe von Freunden am Freiheitsplatz eintreffen, doch wie so oft, sollte dieser Abend bedeutlich anders verlaufen als von uns erwartet. Bereits als wir uns wie vereinbart an der Straßenbahnstation versammelten waren wir spät dran, es war bereits beinahe 12 Uhr. In aller Eile versuchten wir das Stadtzentrum und den Veranstaltungsort des Konzertes noch rechtzeitig vor Mitternacht zu erreichen, nur um, dort angekommen, nicht das geringste Zeichen eines Konzertes vorzufinden. Vorstellbar groß war unsere Enttäuschung als wir von umstehenden Menschen erfuhren, dass das von uns so sehnlichst erwartete Konzert dieses Jahr aufgrund Änderungen in der Regierung abgesagt wurde. So enttäuscht wir auch waren, waren wir nicht gewillt uns unseren Silvesterabend so schnell vermiesen zu lassen. Also machten wir einige Fotos und spazierten zur sogenannten "Glasse Bridge", einer umwerfend schönen und künstlerisch eindrucksvollen Brücke, welche durch Lichter erleuchtet wird und zu deren Fuße sich ein großartiger Garten und sogar ein Musik-Springbrunnen befinden. [In einem meiner früheren Posts über Tbilisi findet ihr auch ein Foto dieser Brücke. ] Hier spielten wir Spiele, unterhielten uns und vergnügten uns bis wir so sehr zu frieren begannen, dass wir beschlossen den Abend zu Hause fortzusetzen.

Neujahr in Georgien

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Auf dem Weg baten wir die Taxifahrer um einen kurzen Zwischenstop an einem der noch geöffneten Shops, um uns mit einem Neujahrskuchen, Getränken und Snacks einzudecken. Zuhause angekommen schnitten wir den Kuchen an, stießen erneut auf das soeben begonnene Jahr an und amüsierten uns bis drei Uhr morgens. Nachdem wir ein letztes Mal gute Neujahrswünsche ausgetauscht hatten, machten sich meine Freunde auf den Nachhauseweg, wohingegen ich sofort ins Bett fiel.

Auch wenn meine Freunde und ich uns versicherte, alles passiere aus einem guten Grund, hoffe ich, eure Silvesterfeierlichkeiten sind eher wir erhofft verlaufen und wünsche euch allen ein verspätetes, aber umso herzlicheres, frohes neues Jahr!


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