Eurotrip #3: Berlin

Hallo zusammen!

Heute erzähle ich euch von meiner vier tägigen Reise nach Berlin, ein weiteres Ziel im Laufe meiner Novemberreise, bei der mich einige meiner Mitbewohner Mitte November begleitet haben. Ich war bereits 2008 in Berlin gewesen, aber ich wollte die Stadt nochmal mit anderen Augen sehen (ein Familienurlaub ist nicht das gleiche wie ein Urlaub mit Freunden). Außerdem, wer in Deutschland Erasmus macht, der muss unbedingt in Berlin gewesen sein.

Obwohl es eine direkte Verbindung mit dem Bus oder Zug von Bremen nach Berlin gibt, ist es billiger mit dem Zug nach Hamburg (kostenlos für Studenten mit unserem Semesterticket) und von dort aus mit dem Bus nach Berlin zu fahren. Das Ticket kostet nur 8 Euro mit dem Flixbus. Daher begann unser Tag mit sehr früh aufstehen, einer einstündigen Zugfahrt, einem Kaffee in Hamburg und drei einhalb Stunden Bus; der uns im Zentrum vom damaligen Ostberlin rausließ, am Alexanderplatz. Von dort aus beschlossen wir 25 Minuten durch die Karl-Marx-Allee zu spazieren, eine der repräsentativsten Alleen des ehemaligen Ostberlins, flankiert von großen Gebäuden die im kalten, kommunistischen Stil gebaut sind, durch dessen Größe und strenge Struktur ein Eindruck von Kleinheit vermittelt wird, eine Reflektion des hier herrschenden Systems. Auf diesem Stadtteil basiert der Film "Das Leben der Anderen", der die strenge Überwachung und Kontrolle über die Bevölkerung der deutschen demokratischen Republik schildert.

Nachdem wir durch diese Allee durchgelaufen sind, kamen wie in die Straße, in der sich unser Hostel befand. Eigentlich wollten ins Hostel Wombats, da eine meiner Mitbewohnerinnen dort bereits in München untergekommen war und es uns empfohlen hatte. Als wir aber reservieren wollte, gab es keine freien Zimmer mehr, deshalb beschlossen wir ins Pegasus Hostel zu gehen, wo ein anderer Freund bereits vor ein paar Sommer gewohnt hatte. Er hatte uns bereits gesagt, dass es ein eher schäbigeres Hostel ist, aber dafür hat es wenig gekostet (46€ pro Person für 3 Nächte), war es nicht schlecht und das Ambiente war sehr gut. Das wäre jedenfalls normalerweise gut gewesen, da im Sommer die Hostels voller junger Leute und Backpacker von der ganzen Welt sind. Dadurch ist es einfach, mit den Nachbarn in Kontakt zu kommen, was in unserem Fall eher schwierig war, da das Hostel voller syrischer Flüchtlingsfamilien war, die gerade erst nach Deutschland gekommen waren.

Natürlich hatte keiner von uns irgendein Problem mit den Flüchtlingen und wir sind auch nicht rassistisch, aber ich muss sagen, dass es etwas unangenehm war die einzigen jungen Touristen im Hostel zu sein. Wenn man in die Küche wollte, um schnell etwas zu kochen bevor man abends ausgeht, hieß das, dass wir auf Leute trafen, die für ihre ganze Familie am kochen waren, was natürlich das lockere Ambiente, was sonst in Hostels herrscht, etwas verändert hat.

Wir 7 kamen in einem Zimmer für 8 mit eigenem Bad unter, daher hatten wir ziemlich viel Privatsphäre und viel Platz und konnten abends im Zimmer vortrinken ohne jemanden zu stören. Das Zimmer war gut, 4 Hochbetten und ein Tisch vor einem großen Fenster. Im Allgemeinen war die Jugendherberge so mittelmäßig sauber, weder schmutzig noch sauber, nur die Küche, die war wirklich eklig und es hat gestunken. Trotzdem waren alle unter uns der Meinung, dass man sich für den Preis nicht beklagen konnte, alle außer ich jedenfalls.

Das liegt daran, dass ich, als wir am ersten Abend in der Küche gegessen haben, eine Ratte durch den Hof rennen gesehen habe. Ich wusste genau, dass es im Chaos enden würde, wenn ich es meinen Freunden erzählt hätte und niemand unter ihnen hätte sich während dieser 4 Tage wohlgefühlt. Deswegen beschloss ich ruhig zu sein und still zu leiden, bis zum Check-Out, wo ich es ihnen dann erzählt habe. Nichts zu danken, Leute.

Das Fazit über das Hostel, also ich würde es nicht unbedingt empfehlen als beste Option um in Berlin unterzukommen, aber wenn du nichts besseres findest und alles andere ausgebucht ist, dann ist es immer noch eine akzeptable Option. Denn trotz der Ratte und der schmutzigen Küche, war unser Aufenthalt im Hostel in Ordnung.

Jetzt wieder zum Hauptteil der Geschichte, nachdem wir unser Gepäck im Keller des Hostels gelassen hatten (bis 12 Uhr konnten wir nicht einchecken), nahmen wir die Metro, die Station war nur 3 Minuten vom Hostel entfernt, und fuhren wieder zum Alexanderplatz. Von dort aus starteten wir die Tour durch den touristischen Teil Berlins: der berühmte Fernsehturm am Alexanderplatz (Symbol des kommunistischen Berlins), das rote Rathaus, die Museumsinsel, der Berliner Dom, die luxuriöse Allee Unter den Linden und das überall bekannte Brandenburger Tor. Hier trafen wir einige französische Freunde und machten ein Foto.

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Von diesem kleinen Spaziergang hat mich eigentlich am meisten erstaunt, dass der Palast der Republik, Sitz der ehemaligen DDR, zerstört worden war und als erstes aber das Berliner Schloss auf der Museumsinsel rekonstruiert wurde. Dieses historische Gebäude wurde während dem 2. Weltkrieg stark beschädigt und 1950 von der kommunistischen Verwaltung zerstört. Das heutige, wiedervereinte Berlin hat aber beschlossen, dieses wertvolle Gebäude zu erhalten und es wiederaufzubauen.

Von Brandenburger Tor aus gingen wir zum Reichstag und von dort aus in den Tiergarten, ein riesiger Park inmitten der Stadt. Wir gingen auch zum Schloss Bellevue, Residenz der Kanzlerin der Bundesrepublik (Merkel also) und zur Siegessäule, die den Park aus der Mitte heraus dominiert. An einem gemütlichen Teil des Parks, der bereits herbstlich war, machten wir eine Pause und aßen das, was wir aus Bremen mitgebracht hatten (sehr aufs sparen bedacht natürlich).

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Eines der Dinge, die Berlin am meisten charakterisieren, sind die vielen Denkmäler, die man überall auf den Straßen und den Parks findet. Nur auf dem Spaziergang, von dem ich gerade erzähle, fanden wir ein Denkmal auf der Alle Unter den Linden an alle Opfer der Kriege und der Unterdrückung, ein anderes an die Opfer der Verfolgung und des Völkermordes der Menschen mit Wurzeln der Sinti und Roma Völkern in den Konzentrationslagern, eines der Verfolgung von Homosexuellen während des 3. Reichs, eines für die ermordeten Juden während dem Holocaust... Zu den letzten beiden gingen wir nachdem wir gegessen hatten, aus dem Park heraus kamen wir direkt zum Denkmal für die Homosexuellen, die Opfer der Unterdrückung während des Nationalsozialismus wurden. Dieses Monument besteht aus einer schwarzen Mauer mit einer kleinen Öffnung, durch die man eine Projektion von zwei sich küssender Männer sieht.

Genau gegenüber dieses kleinen Denkmals, befindet sich das riesige Monument im Gedenken an die während des Holocaust getöteten Juden in Europa, bestehend aus 2711 dunklen, quaderförmigen Stelen. Diese Stelen sind unterschiedlich groß und verschieden angewinkelt, die alle eine senkrecht Linie formen, Dadurch entstehen kleine Gänge, durch die man laufen kann und sich durch die unterschiedlichen Höhen drin verirren kann.

Der Eindruck, den man von diesem Monument bekommt, ist sehr davon abhängig wie man es besucht. Hier ist immer alles voller Leute, die zwischen den Mahnmalen durchrennen und spielen, was es in ein witziges Labyrinth verwandelt; wenn du aber beschließt, es dir alleine und in Ruhe anzuschauen, während du über die Grausamkeit der Geschehnisse während des Holocaust nachdenkst, dann kann es zu einem sehr intensiven Erlebnis werden. Am ersten Tag als wir dort waren, haben wir es nicht so Ernst genommen, aber als wir am darauffolgendem Montag mit einer geführten Free Tour dort waren, hat uns der Guide empfohlen alleine durchzulaufen. In meinem Fall, war es eine sehr wertvolle Erfahrung, da dich das Denkmal orientierungslos fühlen lässt, ohne verstehen zu können was während dem Holocaust wirklich alles passiert ist. Außerdem hatte es an diesem Tag geregnet und die undurchlässigen Wände des Denkmals waren voller kleiner Wassertropfen, die ein Symbol des Leidens des jüdischen Volkes zu sein schienen.

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Nachdem wir das Denkmal besichtigt haben, gingen wir zu einem normalen Parkhaus, unter dem sich der persönliche Bunker von Hitler befand. Ich persönlich fand diesen Besuch etwas überflüssig, da man an diesem Ort nicht wirklich etwas besonderes sieht und man nur erfährt, dass 8 Meter unter deinen Füßen der Bunker ist wo Hitler, wie man sagt, seine letzten Momente verbracht hat.

Unser nächstes Ziel war der Potsdamer Platz, einer der Orte, der sich seit dem Mauerfall besonders verändert hat. Als meine Eltern im Jahr 1984 in Berlin waren, war dieser Platz eine riesige Einöde, über die die Mauer verlief und auf dessen westlicher Seite sich Tore befanden, um die kommunistische Stadtteil zu beobachten. Heute handelt es sich un einen lebhaften Platz, ein Hotspot dieser Stadt, umgeben von großen, modernen Hochhäusern, ein Symbol des neuen, wohlhabenden und kapitalistischen Deutschlands, größte Wirtschaftskraft Europas, entstanden durch die Wiedervereinigung im Jahr 1989. Besonders interessant ist das Sony Center, ein riesengroßes öffentliches Zentrum, welches von einer interessanten Konstruktion aus Metal und Glas mit einer Regenschirmform überdacht ist.

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Nach diesem ewig langem Spaziergang, beschlossen wir die Metro zu nehmen und uns im Hostel eine Weile auszuruhen, da wir noch vorhatten, das berliner Nachleben auszunutzen. Berlin ist weltweit bekannt dafür, eine der Städte Europas zu sein, in denen es das beste Nachtleben gibt, vor allem was Technomusik angeht. Berlin ist auch als "Techno Hauptstadt" bekannt. Das meiste Nachtleben läuft in den Stadtteilen Kreuzberg und Friedrichshain ab, das Zentrum davon bildet die Warschauer Straße. Was am meisten erstaunt, sind die Locations der Nachtclubs, die sich meist in alten Industrieanlagen befinden, wie zum Beispiel alte Fabriken oder ehemalige Elektrizitätswerke. Es gibt mehrere Clubs die besonders bekannt sind, unter anderem Berghain, Tresor oder Waergate, aber es gibt ein großes Problem wenn es darum geht wenn in die Clubs willt und Tourist in der deutschen Hauptstadt bist: du wirst hier nicht reingelassen.

Diese Clubs nutzen ihren großen Bekanntheitsgrad aus (es gibt zweistündige Warteschlangen), um besonders streng mit dem Eintritt zu sein. Freunde, die schon länger in Deutschland wohnen haben uns erzählt, dass es ziemlich willkürliche Bedingungen gibt, um reinzukommen, die wie ich finde komplett unverständlich sind: man muss so aussehen als würde dir Techno gefallen, du musst mit einer kleinen Gruppe unterwegs sein, keine Sprache sprechen, die nicht Deutsch ist, während man wartet nicht aufs Handy schauen, nicht zu betrunken sein... Unsere französischen Freunde haben zweimal erfolglos versucht ins Berghain reinzukommen, aber wir haben beschlossen, dass sie die lange Wartezeit nicht lohnt, damit man später nicht reingelassen wird. Und das aus fremdenfeindlichen Gründen wie zum Beispiel weil man Spanisch oder Englisch spricht.

Auf diese Weise und nachdem wir im Hostel vorgeglüht hatten, gingen wir in die bekanntesten Teil der Warschauer Straße, wo es in ehemaligen Lagerhallen kleinere Clubs gibt. Dennoch, obwohl die Clubs hier weniger streng waren wie Berghain oder Watergate, hatten wir Schwierigkeiten mit 7 Personen reingelassen zu werden, daher empfehle ich kleinere Gruppen zu bilden und nacheinander reinzugehen. Letzten Endes gingen wir in den billigsten Club (5€ Eintritt), wo wir alle reingelassen wurden, von dem wir aber alle den Namen vergessen haben. Die Location und die Musik waren gut, aber es war nicht sehr voll, woraus wir schlossen, dass wir sonst auch nicht reingelassen worden wären. Der Abend war trotz allem sehr gut und lustig und am Ende holten wir und noch einen leckeren und billigen Kebab auf dem Heimweg, denn genau so muss eine gute Party enden.

Am Tag drauf, setzten wir uns gegen den Kater durch und gingen in Richtung der East Side Gallery spazieren, ein Teil von über einem Kilometer der Mauer, der erhalten wurde und in eine fantastische Kunstgalerie unter freiem Himmel verwandelt wurde auf der mehr als 150 Künstler im Jahr 1990 auf den Mauerteilen ihre Freude über den Mauerfall und ihre Abneigung gegen jede Art von Krieg dartstellten. Als ich 2008 in Berlin war, befand sich die Mauer in einem schlechten Zustand, da tausende von dummen Besuchern beschließen, dass es eine gute Idee ist ihren Namen oder schlimmer noch verschiedenen Nachrichten, wie "Viva Badajoz" oder "I love Berlin" an die Mauer zu kritzeln. Glücklicherweise begann 2009 eine Restauration der Kunstwerke, daher sind jetzt einige Teile der Mauer komplett restauriert, während andere eingezäunt sind, da sie gerade neu gemacht werden.

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Nachdem wir an der East Side Gallery entlanggelaufen sind, gingen wir über die schöne und rötliche Oberbaumbrücke in Richtung Kreuzberg, das alternativste Viertel in ganz Berlin, wo wir durch den Görlitzer Park liefen, der wie ich gehört habe im Sommer ein tollen Ambiente hat (als wir da waren gab es nur Dealer, die einem Drogen anboten). Es gab auch mehrere Stände mit Vinylplatten, Vintage Klamotten und Piercings, die alle an der Oranienstraße waren. Danach gingen wir in Richtung Checkpoint Charlie. Auf der Mitte der Wegen gingen wir in eine Metrostation, um uns vor der Kälte zu schützen und unsere Sandwiches zu essen, die wir morgens im Supermarkt gegenüber der Jugendherberge gekauft hatten. Somit haben wir zwei Tage lang für etwa 90 Cent gegesen (alles sehr sparsam). Auf dem Weg sahen wir so gewöhnliche Sachen wie das unten aufgezeigte Gebäude:

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Daraufhin gingen wir zur Topographie des Terrors, ein Museum, dass sich auf den Ruinen des Zentralsitzes der Gestapo befindet und welches die Entwicklung des Nationalsozialismus in Deutschland erzählt. Es erklärt mit Genauigkeit wie das 3. Reich aufgebaut war und zeigt die unzähligen Schreckenstaten auf, die verübt wurden. Ich empfehle auf jeden Fall diese Ausstellung zu besuchen, auch wenn manche Dinge wirklich schwer anzusehen sind, aber es lohnt sich um zu verstehen, was in Deutschland und in ganz Europa zwischen 1933 und 1945 geschehen ist. Außerdem ist die Ausstellung kostenlos, wie die meisten deutschen Museen, die das 3. Reich und den kalten Krieg behandeln. Danach gingen wir zurück ins Hostel, um uns etwas auszuruhen und etwas zu essen, da wir abends wieder ausgehen wollten. Aber nicht ohne vorher am Brandenburger Tor vorbeizugehen, dass in den Farben der französischen Flagge beleuchtet war, als Zeichen der Unterstützung der Opfer der am Abend davor geschehenen Attentate. Eine große Menge befand sich vor der französischen Botschaft, die dich am gleichen Platz befindet, und legten Blumen, Kerzen und Botschaften im Gedenken an die Opfer und gegen terroristische Gewalt nieder-

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Da wir an dem Tag noch keine Metro gefahren waren, hatten wir auch noch keine Tickets gekauft (am billigsten ist es, wenn man ein Gruppenticket für 5 Personen mit individuellen Tagestickets kombiniert, was etwa 3-4 Euro pro Person kostet, je nachdem zu wie vielt man ist). Wir waren gerade an der Station und haben mit dem Automat gekämpft, als plötzlich unser Zug kam. Daher beschlossen wir einzusteigen und die Ticktes beim nächsten Umsteigen zu kaufen. Ein großer Fehler! Die 4 Tage, die wir in Berlin waren haben wir nur einen Kontrolleur gesehen und wir sin auch nur einmal schwarz gefahren. Und genau, beide Ereignisse mussten sich natürlich überschneiden. 60€ musste 3 von uns zahlen (die anderen 4 haben es geschafft dem Kontrolleur zu entwischen). Deshalb ein Tipp: zahlt alle eure Tickets in Berlin oder riskiert es erwischt zu werden und keiner kauft ein Ticket, was ihr nicht tun solltet ist alles nur so halb zu machen, so wie wir.

Den Rückschlag durch die Strafe einmal überwunden und zurück im Hotel, machten wir uns fertig um uns nochmal ins Berliner Nachtleben zu stürzen. Bei dieser Gelegenheit gingen wir ins Matrix, das sich unter der Station vom Warschauer Platz befindet. Auch wenn es nicht eines der Kult-Technoclubs ist, ist es dennoch ein riesiger Club (9 Säle) mit vielen Menschen und einem tollen Ambiente mit unterschiedlicher Musik in jedem Saal. Der Eintritt hat 10€ gekostet, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt, da es ein total epischer Abend wurde. Außerdem hat man hier überhaupt keine Probleme um reinzukommen, wodurch es zu einem sicheren Plan wird wenn du eine Berliner Nacht genießen willst und nicht unbedingt ein großer Techno Fan bist.

Am Tag drauf haben wir einen Großteil des Morgens genutzt um wieder auf die Beine zu kommen (ein Kater eben), woraufhin wir in die Bernauer Straße gingen, in der sich die Gedenkstätte Berliner Mauer befindet, eine Art Park-Gedenkstätte, in der die Geschichte von Familien erzählt wird, die in Gebäuden einer Straße lebten, die zum Teil West- zum Teil Ostberlin wurde und somit Familien und Nachbarn während fast drei Jahrzehnten trennte. Neben dem Park gibt es ein sehr interessantes Museum über die Mauer, welches die Geschichte zwischen dem Ende des Krieges und dem Aufbau der Mauer erzählt, etwas was allgemein nicht besonders bekannt ist. Außerdem kann man auf dem Dach des Gebäudes ein Stück der Mauer betrachten, was Original erhalten wurde, inklusive des sogenannten "Todesstreifen", ein leerer Raum zwischen den zwei Mauern, der die Grenze zwischen dem einen und dem anderen Teil Deutschlands bildete.

Danach wollten wir auf den Flohmarkt, der jeden Sonntag im Mauerpark stattfindet, aber wie sich herausstellte war Volkstrauertag, an dem das deutsche Volk allen Kriegsopfer gedenkt, weshalb Veranstaltungen wie der Flohmarkt abgesagt wurden. Deshalb gingen wir in die Oranienburger Straße, mit der Idee das besetzte Haus von Tacheles anzuschauen, aber es war geschlossen.

Am Tag drauf standen wir früh auf und gingen zum Reichstag, da wir einen Termin um 8 Uhr morgens hatten um reinzugehen und uns die berühmte Kuppel, die von Norman Foster entworfen wurde, anzuschauen, wo ich mir bereits 2008 die Lippe aufgerissen hatte (das passiert wenn man viel reist und tollpatschig ist). Diese Besichtigung ist kostenlos und auf jeden Fall empfehlenswert, nicht nur wegen der architektonischen Genialität Fosters, sondern auch wegen dem schönen Ausblick. Um hinzugehen, muss man davor auf der Webseite des Reichstags reservieren, aber man kann auch versuchen spontan ein Ticket zu bekommen, in dem man die annulierten Tickets ausnutzt. Dafür gibt es ein Büro, welches sich am Reichstag, direkt am Rand vom Tiergarten befindet.

Wir hatten danach noch etwas Zeit zum spazieren gehen, bevor wir um 11 Uhr an einer Free Tour durch Berlin teilnahmen. Falls ihr es nicht wisst, hierbei handelt es sich um ein neues Konzept von touristischen Touren, bei der du den Guide nicht davor bezahlst, sondern nach der Tour das bezahlst, was es dir wert war (oder auch eben nicht bezahlst). Es war eine tolle Erfahrung, denn wir kamen an allen wichtigen Monumenten vorbei, viele davon hatten wir bereits gesehen aber mit Details und Erklärungen von einem tollen Spanisch sprechendem Guide. Es ist eine der besten Möglichkeiten um diesen Teil von Berlin zu entdecken, deshalb lasse ich euch hier noch den Link dazu da, link New Tour , die Firma, die die Touren organisiert nennt sich New Tours Berlin.

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Die Tour begann am Brandenburger Tor und ließ uns nach 2/3 Stunden am Bebelplatz wieder raus, der Platz, an dem die Nazis 1933 die bekannte Bücherverbrennung durchführten, ein tragisches Ereignis, woran ein interessantes Denkmal in der Mittel des Platzes erinnert. Nachdem wir die Tour beendet hatten, nahmen wie die Metro bis zum Mehringdamm, wo der "beste Kebab Europas"verkauft wird. Ich weiß nicht ob es tatsächlich der Beste ist, aber es war auf jeden Fall der beste, den ich jemals gegessen habe, er wird mit Zitrone, Kräutern und gegrilltem Gemüse zubereitet (und das für nur 3-4 Euro). Mit dem Kebab im Bauch, gingen wir erneut zur der Juden Gedenkstätte, da wir das Museum, das darunter liegt besichtigen wollten. Aber wir fanden es mit einem Schild vor, auf dem stand, dass das Museum montags geschlossen hat. Da die Tür aber halb offen war gingen wir rein, aber nach nicht einmal 5 Minuten kam ein netter Wachmann und bat uns das Museum zu verlassen. Da wir sonst nichts besseres zu tun hatten kehrten wir ins Hostel zurück und warteten ein paar Stunden bis es Zeit für die Rückfahrt war.

Mein Fazit dieser Reise ist, dass obwohl wir mit einem kleinen Budget gereist sind, man viel lacht, wenn man sich in irgendeiner schäbigen Metrostation auf dem Boden sitzen sieht während man Toastbrot isst oder man den wohl ekligsten weißen Reis kocht, umgeben von syrischen Flüchtlingen. Es waren 4 wunderschön Tage in einer tollen Stadt wie es Berlin ist und ich war wieder einmal über die vielen Facetten der Stadt erstaunt und die Geschichte, die sind dahinter verbirgt. Es ist auf jeden Fall eine der Städte, die ich bereits besichtigt habe, wo ich am liebsten wohnen würde.

Bis zum nächsten Mal!


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