Aachen und Köln - Perlen des Rheinlandes
Eine Region, die weniger bekannt ist als die üblichen Städte wie München, Berlin und Hamburg, ist das Rheinland, ein Fleck im Westen Deutschlands, der den Herrschaftsort Karls dem Großen birgt, der berühmt für Karneval und eine breitschnäutzige, manchmal zu direkte Weltoffenheit ist, der die Überquerung der Grenze nach Belgien oder die Niederlande ermöglicht. Besonders berühmt sind die Städte Köln, Düsseldorf, Bonn und Aachen. Doch in diesem Blog möchte ich mich besonders den Städten Köln, Aachen und der kleinen im Tal gelegenen Stadt Stolberg widmen.
Aachen
Aachen ist der Ort, der den Sagen zufolge, dadurch entstanden ist, dass die Begeisterung Karls dem Großen, auch Charlemagne genannt, über die Heilkräfte der heißen Quellen nur so übersprudelte und ihn dazu bewegte, hier seine Pfalz zu errichten. Weltweit ist diese Stadt vor allem für ihre Universität, die RWTH Aachen berühmt, die Glanzleistungen im Bereich des Maschinenbaus vollbringt. Dennoch birgt die Stadt eine reiche Vergangenheit und ist eine wahre Perle, für Besucher aus der ganzen Welt.
Zunächst sollte erwähnt werden, dass zwar die meisten archäologischen Funde nicht in der Stadt zu sehen sind, da ein Großteil der römischen Fundamente unter Häusern und vor allem dem Markt liegen, aber die Stadt eine Reihe archäologischer Fenster bietet, die die alten Gebäude vor den Umwelteinflüssen schützen, aber einen EInblick gewähren. Beispielhaft dafür sind die Fenster am historischen Rathaus der Stadt, das definitv einen Blick wert ist, im DM-Laden am Elisenpark (ein Drogeriemarkt), am Eingang der Mayerschen Buchhandlung und im Elisenpark selbst. Letzteres ist sogar mit Informationen zu den verschiedenen Zeiten der Fundamente ausgestattet und wird in jeder Stadtführung eigentlich aufgegriffen und erklärt.
(Der Elisenbrunnen abends; direkt vor dem Elisenpark)
Eigentlich ist die ganze Stadt von Geschichte gezeichnet. Insbesondere der historische Altstadtkern um das Aachener Münster, oft einfach Aachener Dom genannt, vermittelt den Eindruck in der Vergangenheit zu wandeln, da dieser kaum im Zweiten Weltkrieg beschädigt wurde. Es gibt eine Reihe schöner Jugendstilhäuser, viele individuelle Brunnen, wie den Puppenbrunnen und den Barkhaufbrunnen, der auf eine Sage der Stadt zurückgeht, dass ein Monster, der Barkhauf betrunkenen auflauerte und sich auf sie stürzte, um sich an ihren Rücken mit schwarfen Krallen festzubinden, einige schöne Geschäfte, die sich bis zum Rathaus und dem Markt mit dem Karlsbrunnen schlängelt. Wer noch mehr über die Stadtgeschichte seit der Steinzeit lernen möchte, sollte dann in das Centre Charlemagne, am Katschhof zwischen Dom und Rathaus gehen, da hier die Geschichte interaktiv und spannend vermittelt wird.
(Der Dom vom Katschhof aus photographiert)
(Der Turm des Rathauses vom Katschhof aus während des Kunsthandwerkermarktes)
Interessant sind hier für Teeliebhaber "Tee Geschwender", direkt am Puppenbrunnen, und "Haus Eulenspiegel" oben am Markt, letzteres hat nicht nur eine große Teeauswahl, sondern auch eine Teestube in den oberen Stockwerken, wo man nicht nur gemütlich mit Blick auf Rathaus in einem alten Haus sitzt und Tee genießt, sondern auch einige Gebäckleckereien probieren kann. Typisch für Aachen sind natürlich auch die Printen, die man unter anderem bei Nobis kaufen kann und die man in dieser Straße auch zum Probieren angeboten bekommt.
Auf dem Markt kann man gemütlich seine Zeit verbringen. Wenn man mit dem Gesicht zum Rathaus steht, ist rechts die Straße runter auf der rechten Straßenseite ein Spielzeugladen, Villa Kunterbunt, der in jedem Alter interessant ist, da viele verschiedene, ungewöhnliche Dinge angeboten werden. In der Straße, die dort rechts runterführt und zur RWTH Aachen führt, ist auch "Yucca" zu finden, wer ein Faible für orientalische Dinge, wie Räucherstäbchen, Sitzkissen, Schmuck etc. aber auch schöne, ungewöhnliche Kleidung hat, sollte hier mal vorbeischauen. Geht man am Extrablatt und der Karls-Apotheke vorbei in die Pontstraße ist man genau richtig, falls man abend rausgehen möchte. Weitere Läden zum Shoppen findet man im Adalbertsteinweg, den man betritt, wenn man, falls man mit dem Gesicht zum Elisenbrunnen steht, nachts rechts geht und dann die große Hauptstraße überquert. Dort sind viele Ketten wie New Yorker, S. Oliver, H&M zu finden und im Aquis Plaza, dem Einkaufszentrum der Stadt, das an dessen Ende liegt, noch viele mehr!
(Hier in der Weihnachtszeit mit dem Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus)
Die Pontstraße ist die Kneipen-, Restaurant- und Cocktailbarstraße, wo sich alle Menschen, vor allem junge Menschen und Studenten am Wochenende abends versammeln, um sich zu treffen, zu trinken oder im Apollo, dem Café Madrid etc. zu tanzen. Hier sind auch viele Cafés zu finden, sodass eigentlich für jeden etwas dabei ist. Hier ist am oberen Ende der Straße eines der mittelalterlichen Stadttore zu finden, das Ponttor, dessen Pendant, das Marschiertor, am anderen Ende der Innenstadt nahe dem Hauptbahnhof zu finden ist. Das Apollo, das ebenso tagsüber ein Kino mit ungewöhnlichen, aber tollen Filmen ist, mag ich besonders, wenn man Lust darauf hat, tanzen zu gehen. Insbesondere, wenn man eher alternative Musik hört, gibt es einmal im Monat den Alternative Friday, wo man für 5€ eingelassen wird und dann abseits der Chartmusik, Metal, Rock uvm. Hören und dazu abrocken kann. Wer aber lieber Salsa mag, kann jeden Mittwochabend zu den Salsa-Kursen kommen und dort den Abend über tanzen. Als Studentenkneipe ist das Sowiso zu empfehlen, da man hier nicht nur günstig trinken und stundenlang sitzen und quatschen kann, sondern auch Dart und Billardspielen kann. Für Cocktails lohnen sich besonders die Molkerei, das Galilei und die Vielharmonie. Letztere benutzen besonders viel Alkohol in den Cocktails, deshalb sollte man je nach Barkeeper etwas vorsichtiger sein und sich herantasten, aber sie sind immer lecker. Die Molkerei bietet auch vor allem im Sommer Sitzgelegenheiten draußen an, sodass man laue Sommerabende bei gutem Essen und leckeren Cocktails verbringen kann und das Galilei punktet für jene, die Fußball gucken wollen, mit der Übertragung der Bundesliga. Als Irish Pub ist das Guinness zu empfehlen, es liegt nicht weit vom Cupcakeshop „Barbarella“, wenn man die Pontstraße vom Markt aus am Egmont vorbei (ein sehr toller, rustikaler Schuppen, an Gemütlichkeit kaum zu übertreffen und oft mit Livemusik) runtergeht, biegt man am Barbarella rechts in die Straße ein, an der nächsten Ecke geht man wieder rechts und auf der rechten Seite ist das Guinness. Wie ein Irish Pub ist er in dunklem Holz gehalten, sehr gemütlich und für die, die lieber Cocktails als Bier haben, gibt es auch eine kleine Karte.
Historisch sollte man aber auch den Aachener Dom besichtigen. Auch wenn der Kölner Dom mit seiner Imposanz ein Denkmal bildet, unterscheidet sich das Aachener Münster sehr. Das liegt nicht nur daran, dass die Sage erzählt wird, dass man noch immer den Daumen den Teufels spüren kann, da dieser vor Wut darüber, dass er um die erste menschliche Seele, die den Dom betritt, betrogen wurde, indem ein Wolf hineingejagt wurde, die Tür so fest zuschlug und sich den Daumen abriss. Auch das Innere des Doms raubt den Atem, da er mit Gold, Mosaiken, bunten Fenstern, einer unglaublichen Architektur und vielem mehr aufwarten kann.
Es lohnt sich definitiv mehr über Aachen in Erfahrung zu bringen, da hier auch regelmäßig Events, Märkte und vieles mehr stattfinden!
Köln
Wenn man bereits in Aachen ist sollte auch Köln nicht ausgelassen werden, immerhin ist diese Millionenmetropole am Rhein sehr bunt, vielfältig und spannend, sodass es auch hier nicht langweilig wird. Ich wohne in Stolberg, aber bin in Aachen aufgewachsen und studiere in Köln und mus sagen, dass mich Köln genauso wie Aachen fasziniert und es viele interessante Menschen verschiedener Art gibt und hier eine wahnsinnig tolle Weltoffenheit gepflegt wird, wie man bereits an den unterschiedlichen Charakteren der Stadtviertel erkennen kann.
Man kann mit den Zügen RE1 und RE9 schnell von Aachen nach Köln (ab Aachen Hbf um x:51h und x: 18h bis Köln Ehrenfeld, Köln Hbf) oder auch von Köln nach Aachen (x:15h und x:47h) kommen, hier ist ein Tagesticket zu empfehlen, da man so auch in Köln und Aachen die Verkehrsmittel nutzen kann, das kostet um 30€. Am Kölner Hbf ist man direkt im Zentrum, direkt am Dom und wenn man am Dom vorbei und über die Domplatte geht kommt man sofort in die Einkaufstraße, die Schildergasse, wo man zahlreiche Shops mit Kosmetik, Schmuck, Kleidung, Elektronik etc. finden kann.
(Der Kölner Dom; sollte jemals ein Baugerüst verschwinden, geht die Welt unter, so sagen die Kölner. Auch im Mittelalter und im Lauf der Jahre wurde der Kölner Dom stets mit Kran und Baugerüst auf Abbildungen gezeigt.)
(Die Schilderggasse an einem belebten Donnerstag. In den Ferien und am Wochenende ist die Stadt brechend voll, aber man findet hier immer eine Reihe von Musikern, egal ob mich Digeridoo, Gitarre, Bongos oder anderem.)
Wer historisch interessiert ist, sollte sich natürlich nicht nur den Dom angucken, sondern auch gerne den Prätoriumspalast nahe der archäologischen Zone, in der momentan das jüdische Viertel ausgegraben wird, angucken, weil hier Fundamente des römischen Palastes zugänglich sind und man sogar in einen antiken Abwasserkanal, der aber nicht mehr verschmutzt ist und ab Februar 2018 geschlossen wird, hinabsteigen ( http://www.museenkoeln.de/archaeologische-zone/?s=2979 ). In der Nähe der archäologischen Zone sind auch das römisch-germanische Museum direkt am Dom und das Rautenstrauch-Joest-Museum (zur Völkerkunde) auf der Cäcilienstraße zwischen Heumarkt und Neumarkt zu finden, die für jede Altersklasse gerecht sind und ihre Inhalte wunderbar anschaulich und spannend vermitteln, sodass wir Studenten genauso wie die Grundschüler Spaß an den Besuchen hatten. Am Rhein findet man auch das Schokoladenmuseum, das für jede Naschkatze ein Traum ist. Wer die Kalorien aber abarbeiten möchte, kann sich nebenan ins Olympiamuseum begeben, dda man dort vieles ausprobieren kann.
Für diejenigen, die nicht so viel für Museen übrig haben, sondern lieber nach der Shoppingtour etwas trinken gehen möchten, ist die Zülpicherstraße genau das richtige. Hier gibt es eine Reihe erschwinglicher Restaurants, Cocktailbars, Clubs und Cafés, das der Uninähe geschuldet ist. Hier gehen viele Studenten aus, sodass es sich jeder gut leisten kann. Ob Soulbar oder irischer Pub, für jeden ist etwas dabei, sodass nur noch die Schwierigkeit bleibt, worauf man gerade Lust hat. Ich liebe das Café Duddels ungemein, es ist ein Studentencafé hinter der Unimensa, das seinen ganz besonderen Charme darin begründet, dass es wir ein Wohnzimmer wirkt, alle Möbel und Sitzgelegenheiten sind zusammengewürfelt und was geht denn über ein kleines Schüsselchen Kakao oder sonstiges am Nachmittag?
Auch in Ehrenfeld, meinem Lieblingsviertel, ist die Verbindung von Shopping und Ruhepause möglich. Die Venloer Straße im Herzen Ehrenfelds spiegelt die kulturelle, weltoffene Vielfalt Kölns besonders gut wieder, da Menschen verschiedenster Nationalitäten sich hier versammeln und miteinander leben. Ob Döner, dem kleinen Cay, afrikanisch oder asiatisch, man findet immer irgendetwas und kann hier in kleinen äden, wunderschöne Kleidung, Schmuck, Tee etc. finden. Auch die vielen Graffiti sind einen Blick wert, da einige lokale Künstler sich hier in genialen Kunstwerken verewigt haben, was die Stadt noch bunter macht. Hier finde ich das Café Schwesterherz besonders schön, da die Leute sehr freundlich sind, der Tee günstig und man voll im Leben ist.
(Ein Obstladen auf der Venloer Straße; hier kriegt man unheimlich frisches Obst und so sieht die ganze Straße aus!)
Da in Köln jedes Wochenende und unter der Woche hunderte von Events stattfinden und es viel, viel mehr tolle Ecken, Viertel und Museen gibt als ich hier beschreiben kann, sollte definitiv auf Facebook oder im Internet generell danach suchen. Eigentlich findet jeder etwas, das ihn begeistert und wenn es einfach ein gemütlicher Spaziergang am Rhein wäre. traut euch ruhig, es wird euch sicher begeistern!
Ich hoffe, dass ich euch so davon überzeugen konnte, euch beide Städte in Ruhe anzugucken, da es noch viel mehr zu entdecken gibt. Von Aachen aus ist es nur ein Katzensprung in die Vulkaneiffel mit ihren Wanderwegen, den schönen Altstädten Monschaus und Stolbergs, der wundervollen Natur. Ebenso ist es möglich über die Grenze nach Heerlen und Eupen zu fahren, Bonn und Düsseldorf liegen auch eigentlich direkt neben Köln, sodass man auf jeden Fall viel Zeit mitbringen sollte, es gibt immer etwas zu tun und zu entdecken!
Viel Spaß dabei!
Fotogalerie
Hättest du gerne deinen eigenen Erasmus Blog?
Wenn du gerade Erfahrungen mit dem Leben im Ausland machst, ein begeisterter Reisender bist oder einfach etwas über die Stadt, in der du lebst erzählen willst, dann gestalte deinen eigenen Blog und teile deine Abenteuer mit uns!
Ich möchte meinen Erasmus Blog erstellen! →
Kommentare (0 Kommentare)