Alltag, Volleyball, Siglufjördur

Die letzen zwei Wochen waren eine ziemlich ereignislose Angelegenheit, daher kommt erst jetzt wieder ein Blogeintrag. Unter der Woche stand jeweils (wie immer) dienstags und donnerstags am Abend Volleyballtraining auf dem Programm, während Mittwochs das Gratis-Yoga und anschliessend das Foodwaste-Essen fix eingeplant sind. Da zwischen bietet sich jeweils viel Zeit zum Käfele, Spaziere, Jöggele oder aber auch Lesen. Besonders beim Spazieren entdecke ich immer wieder neue Sachen, wenn man einfach mal in eine Richtung losläuft. Letzte Woche entdeckte ich so mit Maud (einer Holländerin) einen relativ (für isländische Verhältnisse ^^) grossen Wald und ein heisses Becken direkt am Strand! Ausserdem habe ich inzwischen festgestellt, dass auch Reykjavik Teile hat, die nicht ganz so schön sind, mit dreckigen grauen Häusern.

Am Freitag vor Halloween fand eine Halloweenparty statt, die von vielen Erasmus-Studenten besucht wurde. Ich bastelte mir mit meiner Mitbewohnerin Marguerite Fledermausflügel und Ohren, diese sahen zwar super aus, allerdings stellten sie sich als ziemlich unpraktisch heraus, weil man ständig Leute anstupste ;)

Letzte Woche hatte ich im Volleyball meinen ersten "Ernstkampf"! Zu Beginn trainierte ich vor allem mit dem Team der Drittliga, aber da geht es ein bisschen langsam zu und her mit den alten Frauen (jaaa sie sind wirklich alt, siehe Foto ^^). Als mich das Team aus der Erstliga mich anfragte, ob ich mal zu ihnen ins Training kommen könnte, weil sie zu wenig sind, war ich natürlich sehr erfreut (Die sind auch ein bisschen jünger, nur ca. 10 Jahre älter, im Vergleich zu den bis zu 45 Jahren bei den andern ^^). Nach zwei Trainings fragte mich der Trainer, ob ich in der Woche darauf mit ihnen an einen Match kommen könne. Natüüürlich! Daher wurde ich am Donnerstag 2.11. von einer Mitspielerin abgeholt, für die einstündige Fahrt nach Selfoss. Leider verloren wir das Spiel mit 3:1 Sätzen, aber ich zeigte dennoch eine gute Leistung und durfte durchspielen. Auf der Rückfahrt teilten mir meine neuen Mitspielerinnen sogleich die nächsten zwei Matchdaten mit ;)

Am Wochenende hatte ich aber schon lange dem Team aus der Drittliga zugesagt, sie and ein Meisterschaftsturnier nach Siglufjördur zu begleiten. Bereits die Fahrt dahin war ein Abenteuer, wir fuhren bereits am Nachmittag los um einigermassen früh anzukommen. Die Fahrt zog sich dank eines Schneesturms bis auf 6h in die Länge! Und ich kam währenddessen zur Erkenntnis, dass Isländer verrückte Autofahrer sind! Mit 80km/h über eine verschneite Strasse fahren, sich nur an den Leuchtreflektoren orientieren können, wegen des starken Schneefalls mit dem vollen Bewusstsein, dass es neben der Strasse ziemlich senkrecht runter ins Meer geht. Tja wir kamen Heil an und ich wusste das mit dem Meer zu diesem Zeitpunkt glücklicherweise noch nicht ;)

Am Samstag standen drei Spiele auf dem Programm (wir konnten alle für uns entscheiden), dazwischen ging ich in der Schneelandschaft und dem kleinen Dorf spazieren. Es ist ein bekannter Wintersportort mit einem "grossen" Skigebiet mit FÜNF Liften ;)

Am Sonntag hätten eigentlich noch zwei weitere Spiele auf dem Programm gestanden, das erste gewannen wir sehr knapp, und das zweite gewannen wir fortfait, da das Team nicht angereist war. Uns kam es sehr gelegen, dass wir damit schon um zehn Uhr statt nach dem Mittag zur Rückfahrt aufbrechen konnten, da sich ein grosser Sturm auf Island zubewegte, bei dessen Windgeschwindigkeiten man davon ausgehen musste, dass die Strassen gesperrt würden. Das Ziel war, Reykjavik vor drei Uhr zu erreichen, damit wir nicht stecken bleiben. Der Wind rüttelte ziemlich stark aber wir schafften es nach Hause. Ich kontrollierte dort die Strassenverhältnisse und wir waren keinen Moment zu früh zurück, bei Böenspiten von bis zu 150 km/h wurden tatsächlich einige Strassenabschnitte gesperrt. Den Nachmittag verbrachte ich zu Hause, froh darüber nicht raus in den Wind und Regen zu müssen.

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