Vom Massentourismus zu den Ureinwohnern

Moin Moin!

Heute gibt's etwas zu der Geschichte der größten kanarischen Insel.


Aber ich hasse Geschichte!
Die Geschichte einer Region, Kultur usw. gehört für mich immer mit zu einer Reise dazu. Deshalb möchte ich diese so genau wie möglich kennenlernen.

Okay, ausnahmsweise darfst du über die Geschichte Gran Canarias schreiben!
Im ersten Blog-Eintrag ist euch bestimmt dieses Bild aufgefallen:

Vom Massentourismus zu den Ureinwohnern

Dieses Bild ist an meinem 1. Abend auf der Insel Gran Canaria entstanden. Es zeigt die Sicht von dem Strand Playa de Ingles auf den Touristen-Ort Maspalomas. Maspalomas ist auf Gran Canaria der Touri-Ort schlechthin. Hier gibt es nahezu alles was das typische Touri-Herz begehrt:

  • Hotels, Hotels und noch mehr Hotels (kleine, alte, große, neue)
  • Restaurants (chinesen, inder, amerikaner, griechen, spanier, deutsche)
  • Friseure, Nagelstudios, Sportzentren, Einkaufsläden, Ärzte
  • Licht (blinkend, kaputt, heile und nicht blinkend)
  • Viel Lärm
  • Viele Menschen

Das hat aber doch rein gar nichts mit der Geschichte von Gran Canria zu tun, oder?

Nein und Ja.
Dem ein oder anderen wird aber aufgefallen sein, dass hier bisher eher weniger traditionell spanisches bzw. kanarisches aufgelistet wurde. Um zu klären was kanarisch ist müssen wir etwas weiter in der Zeit zurückspulen. Mit zurückspulen, meine ich weit zurückspulen. Bis wir in einer Zeit ankommen in denen die Einheimischen (Guanchen) in solchen Bauten gewohnt haben:

Vom Massentourismus zu den Ureinwohnern

Wir befinden uns in einer kleinen Siedlung  welche von den Guanchen errichtet wurde. Diese steht nahegelegen an der Küste, mitten auf einem Berg.


Warte. Wer sind denn jetzt diese Guanchen?
Die Guanchen stammen von einem berberischen Volksstamm ab. Diese nannten sich die Canarii und stammten aus dem Nordosten Afrikas. Erste Funde auf den kanarischen Inseln werden auf ca. 1000 v. Chr. datiert (ziemlich alt). Museen und Infotafeln erlauben außerdem noch einen etwas genaueren und tieferen Blick in die Geschichte:
In Museen und auf Infotafeln wird oft darauf verwiesen, dass Ärchäologen festgestellt haben, dass die Phönizier ab ca. 500 v. Chr. mit der Gründung einiger Kolonien entlang der Atlantikküste begannen. Als später die Herrschaft der Römer im Mittelmeerraum vorangetrieben wurde, verstärkten dieselbigen die Bemühungen von Kolonien auf den kanarischen Inseln. Später gab es dann sogar eine starke Handelsbeziehung zwischen den Bewohnern der kanarischen Inseln und dem Mittelmeerraum. Diese wurde allerdings irgendwann ab dem 4. - 5. Jahrhundert n. Chr. untebrochen.

Und warum wurden die Handelsbeziehungen unterbrochen?
Die Guanchen bzw. Kanarier hatten keine Ahnung vom Schifssbau oder der Nautik. Blöd gelaufen.

Wie blöd für die Guanchen. Komm mal zurück auf die Siedlung.
Alles klar. Die Guanchen haben also in der oben genannten und gezeigten Siedlung gewohnt. In Real sieht die übrigens folgendermaßen aus:

Vom Massentourismus zu den Ureinwohnern

Vom Massentourismus zu den Ureinwohnern

Da steht aber doch gar nichts mehr! Willst du uns verarschen?!
Nein, natürlich nicht. Teilweise musste ich selber etwas genauer hinschauen, um die Siedlung zu erahnen. Aber es hat funktioniert. Es befinden sich hier zwei Gebäude im forderen Teil der Bilder. Im hinteren Teil der Bilder konnte ich eine weitere Behausung erahnen. Diese ist allerdings weniger gut erhalten als die Forderen.

Okay, und was haben die netten Herren und Damen in diesen Häusern getrieben?

Die Siedlung war eine Art Außenposten und beherrbergte unter anderem auch Krieger. Weiterhin gab es eine Art Ziegenstall und ein Gebäude in dem die Produkte die aus Ziegen gewonnen, weiterverarbeitet wurden. Ziemlich komische Mischung.

Die Siedlung liegt in der Nähe des Ozeans, weshalb diese als Frühwarnposten für feindliche Angriffe  und tatsächlich auch als erste Verteidigungslinie genutzt wurde.

Verteidigungslinie? Wer soll da Verteidigen zwei Männer und  10 Ziegen?
Wer weiß? :D
In den Bauten sollen insgesamt bis zu 15 Personen gewohnt haben.

Weiterhin gab es dann noch an einer anderen Stelle folgende Ansiedlung von Hütten/Häusern und Bauten. Hier ist sind die Grundmauern und das Fundament in einem weitaus besseren Zustand:

(Wohnkomplex mit Ziegenstall)

Vom Massentourismus zu den Ureinwohnern

(Ziegenstall)

Vom Massentourismus zu den Ureinwohnern

Etwas typisch kanarisches sind außerdem auch noch die ganzen Höhlenwohnungen, in denen die damaligen so wie auch die heutigen Bewohner der Insel lebten und  leben.


In einer Höhle?
Ja, genau. Natürlich sah und sieht das nicht so aus:

(zu dem Bild kommen wir nochmal an einer anderen Stelle)

Vom Massentourismus zu den Ureinwohnern

Von den Höhlenwohnungen habe ich leider keine Bilder gemacht. Aber stellt euch diese Wohnungen tatsächlich wie eine gemütliche Wohnung vor. Heutzutage selbstverständlich mit allen normalen Standards (Strom, Heizung, Internet etc.). Damals baten diese Wohnungen hervorragenden Schutz vor allen Witterungsbedingungen und waren weiterhin ein hervorragender an die Landschaft angepasstes Versteck.

Glaubst du, dass die Leute wieder mehr in Höhlen wohnen sollten?

Manchmal wäre das bestimmt besser so. :D

Hier soll der heutige Tag sein Ende finden. Ich hoffe, dass ich euch etwas für die kanarische Geschichte begeistern konnte. Im nächsten Blog Eintrag geht es mit weniger geschichtlichem Inhalt weiter.


Julian


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