Edinburgh

Diese Woche schreibe ich über die zweite schottische Stadt die ich gesehen habe: Edinburgh. Ich war da das erste mal im August, in meiner zweiten Woche in Schottland. Das ist deshalb interessant, weil in Edinburgh den ganzen August lang das Fringe Festival stattfindet. Das Fringe Festival ist ein Kunstfestival. Nicht die Kunst im Sinne von gemalten Bildern, sondern Kunst im Sinne von allem, was man als Kunst verstehen kann: Musik, Theater, Tanz. Es findet hauptsächlich auf der Royal Mile statt. Fährt man nach Edinburgh mit dem Zug, dann am besten zum Edinburgh Waverley Bahnhof, von dort läuft man 5 Minuten zur Royal Mile, wenn überhaupt. 

Auf dem kompletten Fußgängerbereich der Royal Mile treten den ganzen August über den ganzen Tag lang Künstler auf und präsentieren ihr können. Wenn Sie gerade nicht auftreten machen einige von ihnen Werbung für ihre Shows, denn teils sind die Auftritte auf der Royal Mile nur ein Vorgeschmack zur kompletten Show. Auf der Royal Mile gibt es einen Fringe Shop, in dem kann man Andenken an das Festival erwerben, und in dessen Keller die Tickets für die Shows kaufen kann. 

Die Shows selber finden meist in den Räumlichkeiten der Universität Edinburghs statt. Wenn man seine Tickets nicht im Fringe Shop besorgt hat gibt es dort meistens auch noch Ticketstände. Und vor allem Verpflegung wie Waffeln, Crepés oder deutsche Bratwurst.

Es gibt auch Aktionen bei denen man selber mitmachen kann, wie der Silent Disco. Soweit ich es erzählt bekommen habe kriegt jeder einen eigenen MP3-PLAYER mit Musik, die dann selbstverständlich nur du selber hörst. Und dann lauft ihr als Gruppe die Royal Mile entlang und jeder tanzt zu seiner Musik wie es ihm gefällt. Vermutlich ist das eher was für extrovertierte Menschen, ich selber habe es nie gemacht. 

Mein persönlicher Favorit ist Out of the Blue Oxford. Das ist eine rein männliche Acapella Gruppe aus Oxford Studenten, die dort eine Stunde lang ihre Musik vorsingen, dabei etwas Comedy einbauen und nicht nur mit ihrem Witz und Charme begeistern, sondern auch jedes Jahr aufs neue eine sehr gute Mischung an Musik parat halten. Aus manchen Liedern machen sie Mash-up's, ansonsten haben sie sowohl ältere als auch aktuelle Musik im Repertoire, sowohl langsam als auch schnell. Was nie fehlt ist ihre Comedy Version von "The lion sleeps tonight", welche alle begeistert. 

Die Tickets für Out of the Blue kosten 10£ pro Person,  eventuell gibt es Ermäßigungen, das weiß ich jedoch gerade nicht aus dem Kopf. Man kann auch CD's oder t-shirts etc. kaufen, alle ihre Erlöse gehen an das Kinderhospiz "Helen & Douglas House", die Studenten selber verdienen daran nichts. An ihrem letzten Tag treten sie immer im Kilt auf. Es lohnt sich, ich schaue sie mir dieses Jahr zum 4. mal an.  

Zurück zur Royal Mile, jedoch ohne Fringe Festival. Entlang der Royal Mile tummeln sich natürlich die Souvenir Shops. Vom Whisky, Fudge und Tee zu Schals, Kilts, Magneten und Regenschirmen. Günstig ist da nichts. Jedoch möchte ich einen Shop empfehlen, "castlehill cashmere ". Sie ist das letzte Gebäude auf der rechten Seite vor der Edinburgh Castle. Von außen sieht sie winzig aus und der erste Raum erinnert an die übrigen Souvenierläden. Rummelig und aller mögliche Schnickschnack liegt da rum. Von Highlandcoo Pantoffeln über küchentücher zu Harry Potter Zauberstäben. Aber geht man einen raum weiter gelangt man schon in eine große Auslage an Tartan Schals, Tüchern, oversized Schals, Broschen, soweit das Auge reicht. Noch etwas weiter, im nächsten Raum, gibt es Taschen und Decken im Tartan Muster aus Schafs- oder Cashmere-Wolle. Und geht man noch einen Raum weiter erstreckt sich einem eine riesige Halle von mehreren Stockwerken mit allen möglichen Tartan waren, ein wahrer Tartan Palast. Noch mehr Schals und Decken, aber auch Dinge wie Kilts für sowohl Männer als auch Frauen, eine Dudelsackwerkstatt, Stoffe zum Nähen im Tartan Muster, Tartan Schuhe, ganzes Kilt Zubehör, Mützen, Hemden, Strümpfe.  Es gibt die Möglichkeit sich traditionell einkleiden- und ablichten zu lassen, im oberen Stockwerk gibt es Rüstungen zu erwerben oder Schwerter. Im Keller kann man dabei zugucken wie an riesigen Webmaschienen die Tartanstoffe gewebt werden. Noch dazu werden ein paar Länderspezifische Tartans ausgestellt, die Länder haben jeweils einen eigenen Tartan.

Nun zur Edinburgh Castle: meines Erachtens nach sah sie von außen größer aus als sie ist, ist jedoch trotzdem einen Besuch wert.  Sie steht übrigens auf einem Vulkan. Recht weit vorne am Burggelände befindet sich die ein Uhr Kanone. Wie ihr Name schon sagt wird sie jeden Tag um 13:00 abgeschossen. Hauptthema der Burgausstellung ist vor allem die Geschichte Edinburgh, Schottlands und die Kriege. Es gibt verschiedene Ausstellungsbereiche in einzelnen Burgabschnitten, so kann man beispielsweise auch die Verliese besichtigen, welche der Zeit in der sie Insassen hatten nachgestellt wurden. Es gibt allerdings auch eine kleine Kapelle zu besichtigen und britische Krohnjuwelen sowie den Krönungsstein.

Dieser ist den Schotten heilig und es gab viel Streit um ihn zwischen den Schotten und den Engländern. Der Sage nach Stammt er vom Grab Jesu. Die Schotten hatten ihn zuerst, die Engländer wollten diesen heiligen Stein haben und klauten ihn. Die Schotten holten ihn sich zurück, und dann die Engländer und so ging es eine Weile, nicht besonders friedlich. Es ist garnicht so lange her, dass die Engländer ihn den Schotten wiederhaben, jedoch unter der Bedingung, dass er zu jeder Krönung eines neuen Königs/einer neuen Königin nach London muss. Denn diese werden auf ihm gekrönt. Und er ist so heilig, dass er nicht fotografiert werden darf. Es gibt im Internet Trotz seiner Bedeutung nicht ein Foto von ihm, auch wenn er nicht besonders spektakulär aussieht, er wird darum  auch sehr streng bewacht. 

Trotz allem liegt das Augenmerk auf dem Militär und der Burg als Militärischen Stützpunkt. So findet auch jedes Jahr im Vorplatz der Burg das "Military Tattoo" statt, eine riesige Militärshow, die sehr beeindruckend sein soll, mir war sie zu teuer. 

Weg vom Militär: in einer kleinen Straße links unterhalb der Burg gibt es ein Katzencafé: "Maison de Moggy". Ohne Buchung kommt ma  da nicht rein und die Gruppenanzahl ist zum wohl der Katzen sehr beschränkt. Für alle die sich trotzdem sorgen machen: es gibt genügend rückzugsorte, sollten Sie Katzen keine Lust auf Besucher haben. 

Und wieder zurück zur Royal Mile. Am unteren Ende der Fußgängerzone befindet sich eine Kirche mit einem süßen kleinen Markt. In etwa deren Mitte gibt es eine recht große Kirche und davor im Boden ein Herz aus Steinen. Die Touristen finden das Herz toll, die Schotten nicht. Die spucken lieber darauf, denn, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, war dort einmal der Eingang zu den Kerkern der Stadt. Ich glaube da war sogar Ei Fach ein Loch, aber ich bin mir nicht sicher. Jedenfalls ist es ein eher geächteter Ort. 

Ganz am unteren Ende der Royal Mile befindet sich das Palace  of Holyrood House und das schottische Parlamentsgebäude. An ihnen vorbei schaut man auf einen Berg, den "Arthurs Seat". Von ihm aus hat man eine sehr schöne Aussicht auf die Umgebung und das Meer. Es dauert jedoch eine Weile, bis man von der Edinburgh Castle zur Balmoral Castle gelaufen ist, und von da aus noch auf den Gipfel gestiegen, die Aussicht ist jedoch Atemberaubend. 

Praktisch gegenüber von diesem Berg, auf der anderen Seite Edinburghs ist ein weiterer Hügel mit toller Aussicht, dessen Namen ich leider nicht kenne, könnte sein, dass es der prospect hill war. Jedenfalls befindet sich auf ihm ein angefangenes, aber nie beendetes Monument, das an Säulen griechischer Tempel erinnert. 

Zu guter letzt der Zoo und die National Art Gallery. Der Zoo ist süß. Auch auf einem Hügel gelegen, so hat man von ganz oben wieder eine tolle Aussicht, und niedlich gestaltet. Es gibt dort ein Schimpansenhaus und auch kleinere Affen, wobei die Schimpansen mit ihren Flausen schon toll sind. Mit den Dimensionen Hagenbecks ist er nicht vergleichbar, man kommt jedoch erstaunlich dicht an ein mini Rhino heran. Und der Zoo hat Pandas.  Die sind eine Leihgabe Chinas und kosten eine Unsumme an Geld, dass sie überhaupt dort sein dürfen. Irgendwann müssen die auch nach China zurück, da hält China die Hand drauf, aber zur Zeit erwarten sie erstmal Nachwuchs.  Pandas sind übrigens sehr faul und fressen und schlafen nur. Man muss jedoch extra bezahlen um sie sehen zu dürfen. 

Die National Art Gallery ist empfehlenswert für jeden, der Kunst im Sinne von Bildern und Skulpturen mag. Sie enthält so manches Kunstwerk unter anderem von Van-Gogh.


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