In Nijmegen als internationaler Student leben

Wie ist es in Nijmegen zu wohnen?

Nijmegen ist eine kleine Stadt, aber sie ist sehr gemütlich. In der Stadt Fahrrad zu fahren ist toll (im Jahr 2016 wurde es zur Fahhradstat Hollands gekürt), sogar wenn es regnet fahren hier alle Fahhrad. Es gibt viele Aktivitäten und Organisationen (acuh LGBT), aber du wirst dich vielleicht etwas ausgeschlossen fühlen, wenn du kein Holländisch sprichst. Das Wetter kann manchmal schlecht sein, vor allem verglichen mit Spanien, wo ich herkomme, aber man gewöhnt sich daran. Innerhalb von Europa hat es eine gute Lage, da man in viele verschiedene Länder reisen kann und es billiger ist als von Spanien aus. Man kann auch in andere niederländische Städte reisen, was mit einem Gruppenticket besonders günstig ist. Eine Gruppe aus 10 Leuten kann ein Gruppenticket kaufen (mit einem holländischen Konto natürlich) und man zahlt nur 7€ pro Person. Wenn die Gruppe nur aus 5 Leuten besteht, zahlt man 11, 50€.

Es gibt außerdem viele Grünflächen und Parks, was auch immer schön ist.

Wie ist das Studentenleben in Nijmegen?

Nach einigen Monaten wird man feststellen, dass man alle internationale Studenten kennt (entweder es sind deine Freunde, Bekanntschaften oder man hat sie mal irgendwo gesehen), da es eine kleine Stadt ist. Ich würde mir wünschen, dass Nijmegen eine größere Stadt ist, sodass hier mehr internationale Studenten wären und man mehr Möglichkeiten hätte. Man kann sich alleine fühlen, wenn man keine Freundesgruppe findet, aber ich denke, dass passiert eher selten. Die holländischen Studenten sind nicht wirklich interessiert daran, neue Leute kennenzulernen (das war wenigstens mein Eindruck in meinen Kursen in dm letzten Jahr), aber sie sind sehr verantwortungsvoll, was ihre Arbeit angeht. Die Universität ist unglaublich, sie ist sehr auf Forschung konzentriert (was für mein Studium zwar nicht so wichtig ist, aber es ist trotzdem interessant) und die Einrichtungen sind sehr gut.

Ist es teuer is Nijmegen zu wohnen?

Die Mietpreise sind in Ordnung, ich habe 310€ für eine Wohnung im Zentrum bezahlt und dann 350€ für ein Zimmer in Hoogeveldt, einem Studentenwohnheim (SSHN).

Das Essen kostet auch gleich viel wie in Spanien, nur die Getränke sind teurer. Für ein Bier zahlt man in Spanien 0, 80 Cent, hier uahlt man 2, 50€ für ein kleines. Alles was nicht Bier oder Wein ist, ist auch in den Supermärtken teurer.

Ein Busticket kostet 1, 50€ für eine Fahrt innerhalb der Stadt und 3€ außerhalb (wie in das nahegelegene Dorf Groesbeek). Normalerweise kauft man die OV Chipkaard (7, 50€) und lädt Geld drauf. Man kann sich ein Fahrrad kaufen, aber nicht direkt nach der Ankunft, man sollte erst die Preise vergleichen und auf der Facebookseite Hoogeveldt - Nijmegen schauen, wo Studenten ihre Sachen verkaufen, die sie nicht mehr brauchen. Man findet billige für 30€, aber manchmal lohnt es sich auch 60€ für ein besseres Fahrrad auszugeben.

War es schwierig eine Wohnung zu finden?

Ich habe über SSHN eine Unterkunft gefunden, bin dann aber ins Stadtzentrum gezogen. Es hat einen Monat und viele Absagen gedauert, bis ich ein Zimmer bekommen habe. Ich habe die Seite „Kamernet“ benutzt und 25€ bezahlt, aber das war es Wert, da ich darpber meine Wohnung gefunden habe. Für Jungs kann es manchmal schwieriger sein, da sie oft nur Mädchen aktzeptieren. Man kann auch auf der Seite Housinganywhere.

Wie ist das Essen dort?

Es gibt viele ausländische Restaurants (asiatische, türkische, italienische), was immer gut ist. Es gibt viele Arten von Brot und sie lieben Pommes mit verschiednene Soßen. Zum Einkaufen mag ich gerne Albert Heijn, aber es gibt auch Coop und das billigste ist Aldi.

Wie war es mit der Sprache?

95% der Leute hier sprechen Englisch. Es ist aber trotzdem gut wenigstens einige Wörter auf Holländisch zu lernen, wie zum Beispiel „Hoi“ (Hallo), „tot ziens (Bis später), „dank je wel“ (Danke) oder „alstublieft“ (kann entweder danke oder bitte heißen).

Wo kann man gut ausgehen?

Es gibt mehrere Pubs in der Hauptstraße (Molenstraat), wie zum Beispiel El Sombrero. Ndrgrnd ist auch cool (auch in der Molenstraat) und meine Lieblingsbar ist de onderbroek. Dort ist die LGBTQ+ Kommunity besonders willkommen und es werden viele Konzerte und Partysorganisiert.

Irgendwelche Tipps für andere Studenten?

Hab keine Angst davor, Holländisch zu sprechen.

Kaufe ein gutes Fahrrad. Man bekommt es am Ende schnell verkauft.

Gib auf die Dokumente Acht. Das „Certificate of Arrival“ solltest du innerhalb der ersten 10 Tage einreichen. Achte darauf, dass es Kurs-und Zeitänderungen geben kann und bedenke, dass das Learning Agreement von dir, deiner Heimatuni und deiner Uni hier unterschrieben sein muss.

Melde dich fürs Fitnessstudio an, es kostet nur 15€ im Monat (oder 100€ im Jahr, was wirklich günstig ist) und du kannst dort alles machen. Entweder an Kursen teilnehmen oder selbst trainieren. Es gibt eine Menge Kurse und Aktivitäten, die angeboten werden.

Reise herum. Entweder du machst Hitchhiking, was in diesem Teil von Europa sehr beliebt ist oder du reist mit dem Zug (7€), man kann aber auch mit dem Fahrrad in verschiedene Städte fahren.

1. In Talia kannst du im Stadtzentrum wohnen und mit weniger Menschen (3 Mitbewohnern). Es kostet etwa 420€ im Monat und es ist eher eine Wohung als ein Wohnheim. Es liegt mit dem Fahrrad 14 Minuten von der Uni entfernt und mit dem Bus 8 Minuten.
2. Gehe nach Hoogeveldt, wenn du mit mehr Leuten zusammen wohnen willst (ich habe dort mit 15 anderen gewohnt). Es liegt von der Uni und dem Fitnessstudio 4 Minuten entfernt, was ich toll fand, weil ich den Eindruck hatte freier zu sein und näher an allem, was ich brauchte. Es ist 14 Minuten vom Stadtzentrum entfernt und auch billiger (350€)
3. Vossenveld ist auch toll, obwohl es 35 Minuten vom Zentrum entfernt liegt und 15 Minuten von der Uni. Aber alle, die dort wohnen, lieben es.

Und erinnere dich immer daran: manchmal ist es komisch durch den Kulturschock, aber denke daran, dass es normal ist. Man braucht immer eine Weile, um sich an alles zu gewöhnen. Es lohnt sich nicht die ganze Zeit zu sagen: „aber bei mir zu Hause... “. Bedenke die unterschiedlichen Kulturen und Hintergründe und gib immer die Hand und sage Hallo, falls sich jemand mit Umarmungen oder Küsschen unwohl fühlt.

Und was den Papierkram angeht, es kan zwar sehr, sehr nervig und stressig werden, aber man kommtdrüber hinweg.

Und das wäre auch schon alles, glaube ich!