Eine Nacht in der Wüste
Eine Nacht in der Wüste Sahara
Ich glaube das war bisher die exotischste Reise meines Lebens, voll mit Abenteuern und Landschaften, die ich noch nie zuvor gesehen hatte, ein wahrer Schatz und eine Erinnerung fürs ganze Leben.
Ich war im November 2013 im Marokko, als es in Spanien schon ein bisschen kälter wurde, aber in Marokko war es ein bisschen wärmer.
Vane, Oscar und ich haben uns für eine einwöchige Tour mit "Viajes a Marruecos" entschieden. Und zwar (hauptsächlich, weil wir uns vorher nicht informiert haben) weil wir dachten, dass das am Einfachsten und am Sichersten ist.
Von dem Moment, an dem wir am Flughafen in Marrakesch angekommen sind, kümmerte sich unser super tolle Reiseführer Moha um uns. Einer dieser magischen Orte, die Teil der Tour waren, war die riesige Wüste Sahara.
Afrika, ein neuer Kontinent voll mit Farben und unterschiedlichen Kulturen, von seiner Kultur und Politik, die Hand-in-Hand-Gehen, bis zu seiner Architektur oder Mode im Allgemeinen... es war alles spektakulär und überraschend; jeder unserer Tage war voll mit Leben, verschiedenen Geschmäckern und Geschichten, die wir noch unseren Enkel_innen erzählen werden.
Wir kamen im Süden von Marokko an und machten eine Reise für ein paar Tage durch verschiedene Orte. Wir schliefen, sprachen und aßen zusammen mit einer Gruppe aus Argentinien, die uns begleitete.
Der Transporter im marokkanisch-mexikanischen Stil
Wir hatten das Glück, dass wir 3 mexikanischen Mädchen, Oscar, Vane und ich, in einem Transporter waren, zusammen mit unserem glücklichen Fahrer, der uns eine unglaubliche Fahrt geboten hat, indem er arabische Musik abspielte und uns über sich, deine Familie und seine Gewohnheiten erzählte. Außerdem war im Auto eine kleine mexikanische Flagge angebracht, die uns repräsentierte und uns den ganzen Weg begleitete.
Wir näherten uns immer mehr Richtung Osten und Süden und wir kamen in eine Stadt, um Proviant und passende Kleidung für unser bevorstehendes Abenteuer in der Sahara zu kaufen. Wir bemerkten auch langsam, dass sich sowohl die Kleidung, die Menschen und die Landschaften veränderten.
Als wir an dem Geschäft ankamen haben wir es quasi gestürmt. Und wenn ich stürmen sage meine ich, dass wir richtig viel für wenig Geld gekauft haben; und alles war super lecker. Obwohl ich mich kaum entscheiden konnte, nahm ich schließlich einen drei Meter langen Turban in warmen Tönen mit Schwarz, der mich an die Wüste erinnerte. Moha sagte mir, dass es ratsam wäre, einen Turban von 6 Metern Länge zu nehmen, da er einen größeren Schatten spenden kann.
Sie erklärten uns, dass diese Turbane in der Wüste extrem notwendig sind, da sie durch die Art des Gewebes und die Länge eine Schutzschicht vor den rauen Sonnenstrahlen der trockenen Sahara bilden. Neben dem Schutz vor der Sonne erlauben sie eine bessere Sichtbarkeit, ohne dass der Wind so viel Einfluss auf unsere Wahrnehmung der Umwelt hat.
Wir sind angekommen!
Wir sind in der Provinz von Ouarzazate angekommen, wo wir einen Stop am Einkaufszentrum machten, um Alkohol zu kaufen. Falls ihr es nicht wisst, muslimischen Menschen ist der Verzehr von Alkohol untersagt. Und da Religion und Politik miteinander verschmolzen sind, ist das Trinken verboten. Wir durften Alkohol kaufen, weil wir Touristinnen waren, aber der Preis ist im Vergleich zu anderen Ländern sehr hoch.
Da es schon spät war wollten wir da nicht allzu viel Zeit vertrödel, da wir auch in unserem Lager in der Sahara ankommen wollte, bevor die Sonne unterging. Die Sonne sank aber immer weiter hinunter und obwohl wir uns schon beeilten, kamen wir zu spät an.
Als wir an unserem Hotel ankamen, was "Kasbah Tomboctou", wurden wir von zwei Kamelen begrüßt und sie deuteten auf das Abenteuer hin, welches uns erwartete. Das Hotel ist eigentlich nur ausgestattet, das man ein paar Sachen da lassen kann, wie unsere Koffer oder größere Sachen. Da man in Die Wüste wirklich nur das Nötigste mitnehmen soll. Nur etwas, damit man in der Nacht nicht friert, den Proviant und viel viel Freunde und Enthusiasmus, den wir offensichtlich hatten.
Wir verstauten also unsere Sachen in einem Raum, entleerten unsere Blasen und die ganze Gruppe beeilte sich, damit wir das Sonnenlicht noch erleben konnte uns unsere neuen Reisebegleiter_innen kennenzulernen, ein paar süße Kamele, die bereit waren, und zwischen ihren haarigen Höckern zu transportieren.
Schön dich kennenzulernen, Shakira!
Die Kamele kennenzulernen war die erste große Emotion des Nachmittags, das sind wunderbare und schöne Wesen, ihnen steht die Faulheit ins Gesicht geschrieben; außerdem sind sie unendlich behaart und haben magere Beine. Jedes Kamel hat einen Namen, das von meinen war Shakira; und wie diese ihre Hüften bewegt! Das war nicht so lustig...
Als wir nun alle unsere Kamele hatten, war es an der Zeit, auf diese Kamele rauf zu klettern, aber anstalle von den süßen Tiere verwandelten sie sich nun zu angsteinflößenden! Ich war die vorletzte in der Schlange und konnte die anderen dabei beobachten, wie sie unter dem Aufstieg litten. Das war aber nicht das Schlimmste. Wenn das riesige Tier aufsteht, verursacht es eine Erschütterung, dass man denkt, einem würden die Eingeweide heraus fallen. Was für eine Angst, dass man abstürzt. Das war das, was ich nur durch das Zusehen fühlte. Alle umklammerten sich stark mit Armen und vor allem den Beinen an den/ die behaarte Freund_in.
Als ich an der Reihe war konnte ich nur durchatmen und auf die Kraft, die Gott mir gab, setzen (haha), mein Gott! Das Kamel hebt zuerst seine Hinterbeine und das bewirkt, dass du fast auf dem Boden liegst, oder besser gesagt im Sand. Und dann kommt Erschütterung Nummer zwei, wenn es den restlichen Körper erhebt, um in einer mehr oder weniger normalen Position zu sein und meinen Körper in etwa 2 Meter vom Boden zu heben... ok, das ist wirklich ein bisschen übertrieben, aber im die 1, 60 Meter waren es bestimmt.
Einmal oben, teilten wir uns in 2 Kamelreihen, wovon jede einen Führer hatte, der uns zu Fuß durch die Wüste begleitete. Somit mussten wir nicht selbst die Kamele führen, wovon ich auch ehrlich gesagt keine Ahnung habe und ich weiß auch nicht, ob es so funktioniert wie bei Pferden. Selbst dann wüsste ich nicht, wie ich es anstellen sollte, da ich absolut keine Expertin daran bin, irgendwelche Tiere zu führen.
Während sie uns führten, bewegten sich die Hüften der Tiere die ganze Zeit hin und her. Ein Rhythmus, der uns wirklich alle ins Schwanken brachte. Am Anfang war es das Schwierigste, uns festzuhalten und auf die Beine zu kommen. Und ich Pessimistin konnte mir die ganze Zeit nur vorstellen, wie ich vom Kamel fallen und von den anderen, die hinter mir waren, ertrampelt würde. Aber glücklicherweise ist davon nicht passiert; nicht mir und niemand anderen. Aber ja, wir fühlten uns ein wenig unwohl, wegen der ganzen Erschütterungen, die wir auf der reise erlebten.
Um was bisschen von dem Thema der Kamele wegzugehen: Die Landschaften, die wir unterwegs sahen, waren traumhaft. Um ehrlich zu sein kann ich das Gefühl kaum beschreiben, welches ich bei diesem Anblick hatte, aber ich werde es versuchen... Die Ausdehnung, welche die Sahara hat, ist unvergleichlich. Diese Unendlichkeit, die ich um mich herum spürte, hätte ich mir vorher nichts vorstellen können. Wir waren lediglich einer Gruppe lateinamerikanischer Tourist_innen auf Kamelen im mitten im Nirgendwo.
Es gab kein wahrnehmbares Leben, nur Sand, unendliche Dünen, eine Wellen formende Geografie mit Staub... ein unendlicher Horizont. Und egal wo wir auch hinkamen, es hatte überall nur Sand und rötlich blauen Himmel. Die Töne waren sehr intensiv und als die Abenddämmerung hinein brach, warf diese Schatten auf die Dünen. Das war so wunderschön... als es dunkel wurde haben wir uns in den Sand begeben, Kilometer über Kilometer alles voller Sand. Ich musste mich so sehr auf dem Kamel festhalten, dass ich noch nicht mal ein Foto schießen konnte von den unzähligen Sternen, die uns umgaben.
Im Lager angekommen!
Endlich sind wir in unserem Lager angekommen, obwohl ich mich nun an den Rhythmus des Hüfteschwingens des Kameles angepasst habe war es Zeit, den Buckel runterzurutschen und es sich ausruhen zu lassen... und die Landschaft könnte nicht perfekter sein: Das Licht der Sterne und das der Fackeln war das Einzige, was es gab. Und es war Zeltkreis aufgebaut, der an einem Hauptzelt endete, wo wir zu Abend aßen.
Unser leckeres Abendessen bestand aus Couscous und Tajine, zusammen mit viel Tee und zum Nachtisch gab es ein paar leckere Mandarinen. Zusammen mit dem essen hatten wir die Möglichkeit, uns mit den anderen Mitreisenden zu unterhalten. Wir konnten uns Ideen austauchen, unsere Gewohnheiten und Anekdoten erzählen, usw., es war eine unglaubliche Nacht.
Nachdem wir zu Abend gegessen hatten, sind wir nochmal raus, um uns die Wüste anzusehen und den unendlichen Sand in unseren Händen und unter unseren Füßen zu spüren. Die Gruppe unserer Tour half dabei, ein Lagerfeuer zu machen, ein Stückchen von unserem Lager entfernt. Auf der anderen Seite um genau zu sein. Wir wollten einen Möglichen Unfall verhindern, da der Wind in dieser Nacht sehr stark war.
Wir versammelten uns am Feuer und tranken da unseren mitgebrachten Alkohol. Die mexikanischen Menschen versorgten uns mit Tequila, die argentinischen haben Rum gekauft und die Brasilianer_innen hatten Whisky dabei. Wir hatten also jede Menge Getränke und wir teilten alles.
So langsam stieg uns der Alkohol in unsere lateinamerikanischen Körper und alles begann, witzig zu werden, von mal zu mal mehr. Die Leute fielen in Gelächter und begannen auch zu einem Rhythmus zu tanzen, der durch Instrumente wie Trommeln vorgegeben wurde. Diese Instrumente hatten die Reisebegleiter_inne mit, die nun mehr für uns waren, wie Partyfreund_innen!
Wir waren alle ein bisschen angeheitert und bleiben so lange am Feuer, bis dieses langsam zu erlöschen schien. Ich habe mich schlussendlich in den Sand geschmissen und wir den Sternenhimmel angeschaut, ich konnte jeden einzelnen Stern sehen, so extrem habe ich sie noch nie leuchten gesehen; das werde ich niemals vergessen.
Als das Feuer erschloss und der Alkohol leer war, sind wir so langsam in unsere Schlafzelte, jeweils zu zweit. Die meisten sind mit ihrem/ ihrer Partner_in in Zelt; ich habe mir mit meiner Freundin Vanhe ein Zelt geteilt und wir haben eine wunderbare Nacht erlebt. Wir wurden von keinem giftigen Tier getötet und nichts dergleichen. Es verlief alles gut, die einzigen Geräusche vernahmen wir von unseren Mitreisenden und ihren saudummen argentinischen Geschnatter.
Am nächsten Morgen sind wir zeitig aufgestanden, um uns den Sonnenaufgang am Horizont anzusehen. Dafür mussten wir auf eine Düne rauf, eine Aufgabe, die ziemlich leicht erscheint, in Wirklichkeit aber einer der schwersten Sachen in meinem Leben war. Ich habe es wirklich versucht; und eigentlich habe ich eine gute Kondition, aber nach dem ganzen Alkohol vom Vortag und der Schlaflosigkeit kämpfe mein Körper innerlich gegen sich selbst... nach dem ich drei Meter hoch bin, bin ich danach wieder tausende abgestürzt.
Am Ende bin ich auf der Hälfte des Weges gestorben, mir war super schwindelig und ich musste mich übergeben... den Sonnenaufgang habe ich nicht gesehen.
Danach sind wir auf den Kamelen zurück zum Hotel geritten. Dort duschten wir, packten unsere Sachen und traten die Weitereise an... Die Nacht in der Wüste war beendet.
Fotogalerie
Inhalt in anderen Sprachen verfügbar
- Español: Una noche en el desierto
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- Polski: Noc na pustyni
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