Lissabon - Wie man überleben und sich gleichzeitig prächtig amüsieren kann

Lissabon, Hauptstadt von Portugal und voller schöner Aussichten, bunter und ausgefallener Gebäude, wunderbarem Wetter und fantastischer Leuten. Ihr müsst diesen Ort unbedingt besuchen und das könnt ihr am besten mit einem Erasmusaufenthalt tun. Natürlich gibt es auch ein paar Nachteile, aber die Vorteile überwiegen in dieser Stadt eindeutig. Ich möchte euch in diesem Artikel gerne ein bisschen was von Allem erzählen, sodass euch eure Entscheidung etwas leichter fällt. Also, los geht's!

Vor der Ankunft

Noch bevor ihr ankommt, solltet ihr euch einen Ort suchen, an dem ihr schlafen könnt. Ihr habt die Wahl zwischen Hostels und Appartements. Aber es ist relativ schwierig, eine Wohnung zu finden, wenn ihr noch nicht in Lissabon seid, also würde ich euch empfehlen, zuerst nach einem Hostel zu suchen, indem ihr dann die ersten Tage unterkommen könnt, während ihr euch persönlich auf die Suche nach einer Wohnung macht. So könnt ihr euch die Wohnungen selbst ansehen, mit den Besitzern reden, die Mitbewohner kennenlernen, usw.

Hier ein paar günstige Hostels für die ersten Tage:

• Youth Hostel: 15€ / 18€ pro Person in einem geteilten Zimmer.
• Hostels Webseite
• Hostel World

Die Suche nach eurer Unterkunft wird natürlich davon abhängen, wo eure Universität liegt. Abgesehen davon ist es ratsam, euch nicht zu sehr von dem Zentrum und dem Bairro Alto (eine Gegend mit vielen Bars und Clubs, wo die meisten Leute ihre abendlichen Abenteuer beginnen), zu entfernen.

Ich lebe in Arroios, von dem her sind alle Orte, die ich kenne, dort in der Nähe. Saldanha, Picoas, Rato, São Sebastião, Baixa/Chiado, Restauradores, Avenida da Liberdade sind auch gute Wohngegenden. Wenn ihr in Lissabon seid, dann kauft euch die Zeitschrift "Ocasio". Sie kostet 2€ und kommt jeden Donnerstag neu raus. Sie ist voller Anzeigen bezüglich Zimmer und Wohnungen. Meistens sind dann alle Plätze schon vor dem darauffolgenden Montag vergeben.

Tag 1

Ihr werdet wahrscheinlich mit dem Flugzeug am Lissaboner Flughafen ankommen. Der portugiesische Name des Flughafens ist "Aeroporto de Lisboa" und befindet sich in dem Ort Portela de Sacavém. Dieser Flughafen ist die wichtigste Verbindung zum Rest des Landes und einer der wichtigsten europäischen Knotenpunkte. Er befindet sich ungefähr 7 km vom Stadtzentrum entfernt und ihr habt mehrere Möglichkeiten, um ihn zu erreichen.

• Bus 91: das ist ein spezieller Airport-Bus und das Ticket kostet 3, 50€. Dieser Bus bringt euch zu mehreren U-Bahn-Stationen und endet bei der Haltestelle Cais Sodré (die grüne Linie). Davor bleibt er bei acht weiteren U-Bahn-Stationen stehen, alle von der gelben oder grünen Linie. Ihr könnt die Haltestelle direkt vor dem Eingang zum Flughafen finden.
• Normale Busse: das Ticket kostet 1, 50€, aber oft wollen die Busfahrer Leute mit großen Koffern nicht einsteigen lassen. Diese Busse bleiben außerdem nicht in der Nähe des Ausgangs stehen, also ist es etwas mühsam, sie zu erreichen.
• Taxi: führt euch natürlich dorthin, wo ihr es wünscht. Der Startpreis beträgt 2, 50€, plus 1, 60€ für das Gepäck. Bis ins Stadtzentrum kostet es circa 10€. Es ist also ratsam, nur mit dem Taxi zu fahren, wenn man in einer Gruppe unterwegs ist. Wenn ihr euch für das Taxi entscheidet, habe ich noch ein paar Tipps für euch: Um zu vermeiden, abgezockt zu werden oder in einer unendlich langen Schlage zu warten, geht zurück zu den Terminals und nehmt die Stufen links hinauf zu den Abflügen. Dort geht einfach hinaus, wo die meisten Leuten hereinkommen.

Tag 2 und 3

1. Geht zu eurer Universität, um ein paar Dinge abzuholen, die für euch vorbereitet wurden, sowie Welcome Packs, die den Universitäten von den Erasmus Organisationen geliefert werden (Erasmus Lisboa und ESN Lisboa). Ihr bekommt dort eine SIM-Karte, einen Stadtplan und einen Reiseführer von Lissabon, Tipps für Fortbewegungsmittel, etc.
2. Sucht euch eine Erasmus Organisation aus: Erasmus Lisboa oder ESN Lisboa. Beide organisieren Parties, Ausflüge und andere Veranstaltungen. Wenn ihr eine Mitgliedskarte habt, dann bekommt ihr viele Vergünstigungen für ihre Events und einige andere Angebote.
3. Und vergesst nicht: Ihr habt eine Verbilligung von 50% auf die öffentlichen Verkehrsmittel (auch die Boote), wenn ihr Studenten und jünger als 23 seid (leider nur, wenn beides zutrifft). Fragt also nach!

Das Wetter in Lissabon

Die Stadt ist von einem milden und gemäßigten Klima gekennzeichnet. Der Winter ist kurz und der Sommer ist lang (normalerweise dauert er um die sechs Monate, von Mai bis Oktober), mit einer maximalen Temperatur von ungefähr 28 Grad. Die Monate November, März und April sind von typischen Übergangstemperaturen charakterisiert, also warm untertags, aber frisch in der Früh und am Abend. Dezember, Januar und Februar sind die kältesten Monate, in denen die durchschnittliche Temperatur 15, 2 Grad untertags und 8, 9 Grad bei Nacht beträgt.

Das bedeutet also, dass ihr euch auf eine sehr angenehme und sonnige Zeit gefasst machen könnt. Aber ihr dürft auf keinen Fall vergessen, einen Regenschirm und ein paar wärmere Kleidungsstücke mitzunehmen (auch eine dicke Jacke), wenn ihr im Wintersemester nach Lissabon kommt. Ganz wichtig ist auch ein dicker Pyjama, denn die meisten portugiesischen Gebäude sind nicht mit Heizungen ausgestattet und oft ist die Innentemperatur niedriger als die Außentemperatur.

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Sehenswürdigkeiten

Der Turm von Belém ist für Lissabon das, was für Paris der Eiffelturm oder für London der Big Ben ist. Es handelt sich hierbei um die meist fotografierte Sehenswürdigkeit der ganzen Stadt, welche ihr gemeinsam mit dem wunderbaren Hieronymitenkloster unter die Top 10 auf eurer Must-See-Liste setzen müsst. Ihr kommt mit der Tram 15E von Cais Sodré nach Belém und das Ticket kostet 2, 50€, wenn ihr kein Abo habt.

Das Viertel Alfama ist hingegen wegen seiner interessanten Architektur sehenswert und weil es meiner Meinung nach einer der charakteristischsten Stadtteile Lissabons ist.

Der berühmte Platz namens Praça do Comércio kann ganz leicht mit nur einem Wort beschrieben werden: Wow! Es ist der majestätischste Platz der ganzen Stadt, vielleicht sogar einer der beeindruckendsten Orte in ganz Europa und war einmal der wichtigste maritime Zugang zu Lissabon.

Rossio ist auch ein sehr schöner und anmutiger Platz. Jeden Tag wird er von unzähligen Leuten überquert, die schnell in die Arbeit müssen und kaum Zeit haben, sich umzublicken. Doch für mich ist Rossio wie ein lebendes Buch.

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Das Castelo de São Jorge ist ein magischer, auf einer Hügelspitze platzierter Ort, an dem Ziegen und Enten frei auf den Grünflächen herumlaufen. Die Burg diente einmal zur Verteidigung der Stadt, doch heute leben dort viele lokale Familien. Ich kann euch versichern, dass dieser Ort auf jeden Fall einen Besuch wert ist.

Costa da Caparica gehört zu dem Stadtteil Almada, wo man wunderschöne Sandstrände, die sich über mehr als 30 km erstrecken und von Caparica bis nach Cabo Espichel reichen. Das ist der größte und schönste Strand, den ihr in der Nähe von Lissabon finden könnt. Andere empfehlenswerte Strände sind Carcavelos und Cascais.

Aber Lissabons größte Attraktion ist die Stadt selbst. Nicht viele andere Städte haben so eine beeindruckende Mischung aus Altem und Neuem oder so viele unterschiedliche Gesichter. Das macht diese Stadt zu einer nie endenden Sensation, wie ein lebendiges Museum, in dem man sich eindeutig leicht verlieren kann und dabei so viele unerwartete und besondere Dinge kennenlernt, einige typisch für den portugiesischen Stil und andere komplett neue und außergewöhnliche.

Ein Tipp: die meisten Museen und sehenswerten Gebäude (vor allem die in Belém) Lissabons sind montags immer geschlossen. An diesem Tag kann man also am besten die Burg besichtigen oder in das Aquarium schauen, denn diese beiden sind auch am Montag geöffnet.

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Restaurants und Lokale

Die richtig guten Restaurants sind leider alle eher teuer. Für ein Abendessen mit nur einer Hauptspeise (also ohne Vorspeise und Getränk) muss man mindestens 10-15€ zahlen.

Aber ich habe einige Lokale entdeckt, in denen man authentische portugiesische Gerichte zu einem guten Preis serviert bekommt (5-8€ mit Getränk):

• Casa da India (Rua do Loreto 49)
• Tasco da Sé (Rua Augusto Rosa 62)
• Toma-Lá-dá-Cá (Travessa do Sequeiro 38)

Es gibt auch ein sehr interessantes traditionelles Angebot in einigen Restaurants, in denen man Eintritt bezahlt und dann so viel essen und trinken kann wie man will. Man hat meist die Wahl zwischen 5 verschiedenen Speisen und kann seinen Durst mit Softdrinks, Bier oder Sangria stillen. Ich empfehle euch das Orange Ba, welches so ein Service anbietet.

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Freizeit

Ich sag nur Eines: Surfen! Ja, in der Nähe von Lissabon gibt es viele schöne Strände und der Wind ist auch meistens stark und ideal zum Surfen. Ihr werdet dort also hunderte von Leuten finden, die jeden Tag mit ihrem Brett in der Hand zum Strand spazieren, um mit den Wellen zu kämpfen.

Wo die Party abgeht

Das Beste kommt immer zum Schluss! Die coolsten Bars für gute Parties; )

In dem berühmten Lissaboner Viertel Bairro Alto könnt ihr ungewöhnlichen Möglichkeiten Spaß zu haben begegnen. Eines der bestbesuchten Lokale in dieser Gegend ist der Erasmus Corner, wo ihr viele kleine Bars und Pubs nebeneinander aufgereiht habt. Ihr geht am besten einfach in eine von diesen Bars, bestellt ein Bier und trinkt es dann draußen, während ihr euch mit euren Freunden unterhaltet und amüsiert. Es gibt nur eine Sache, an die ihr denken müsst: die Parties gehen erst so um Mitternacht los! Vor 0 Uhr werdet ihr nur wenige Leute auf der Straße sehen. Deshalb könnt ihr vorher gemeinsam etwas essen gehen und dann ins Bairro kommen, so wie das auch die Portugiesen machen. Die Pubs sind unter der Woche bis 2 Uhr morgens und am Wochenende bis 3 Uhr geöffnet.

Wenn ihr lieber noch mehr Action haben möchtet, dann könnt ihr auch in Clubs gehen, wie zum Beispiel die MusicBox oder die Alive Bar (ESN Party) und LUX (15€ Eintritt und nicht jeder kommt rein). Ansonsten gibt es noch Gossip, Loft (Santos) oder Bedroom (im Bairro Alto).

Um diesen langen Erasmus-Führer abzuschließen, möchte ich euch noch sagen, dass Lissabon die beste Entscheidung meines Lebens war und, dass ich darüber nachdenke, länger zu bleiben (denn im Juni wird mein Erasmus bereits zu Ende gehen) oder vielleicht sogar für immer. Ich habe so wundervolle Leute kennengelernt und fühle mich einfach schon zu Hause hier.

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