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Working in Amsterdam

Veröffentlicht von flag-de David Schlosser — vor 5 Jahren

0 Markierungen: flag-nl Erfahrungen mit Erasmus Amsterdam, Amsterdam, Niederlande


Finanzierung

In den Niederlanden und speziell Amsterdam ist man auf einen finanziellen Zuschuss angewiesen. Für mein Praktikum erhielt ich ein Gehalt in Höhe von 350€ (in den Niederlanden ist es normal nicht üblich, dass Praktikanten gezahlt werden), darüber hinaus erhielt ich einen Zuschuss für Auslandsaufenthalte und Stipendium „Hochschule International“, sowie Erasmus+.

Diese Zuschüsse waren auch notwendig, da Amsterdam zu den teuersten Städten in Europa gehört. Für ein 9m² Zimmer zahlt man im Zentrum gerne mal 650 € bis 800 €. Die Lebenshaltungskosten sind auch nicht zu unterschätzen.

Vorbereitung

In Amsterdam ist jeder verpflichtet sich bei der Stadt zu registrieren und eine sogenannte BSN-Nummer zu beantragen. Diese ist vergleichbar mit der Steuer-ID in Deutschland. Um diese zu beantragen braucht man einen Pass, Geburtsurkunde und eine Adresse in den Niederlanden. Bei kürzeren Aufenthalten besteht auch die Möglichkeit einer temporären Registrierung, hierzu braucht man lediglich euren Pass. Weiter solltet ihr euch Haftpflicht-, Unfall- und Krankenversichern. Ich habe mich bei der DAAD Unfall und Haftpflichtversichert – die TK bietet für Mitglieder eine günstige Auslandskrankenversicherung welche eine Laufzeit von einem Jahr hat.

Wohnraum ist knapp in Amsterdam und deshalb extrem teuer. Über die Website kamernet bieten Privatleute Unterkünfte in Amsterdam an, aber Vorsicht! Hier sind viele Betrüger unterwegs. Man sollte auch bei niemanden zur Untermiete welcher euch nicht gestattet euch zu registrieren!

Eine weitere Möglichkeit Wohnungen zu finden ist natürlich Facebook. Dort findet Ihr diverse Gruppen. Auch das sogenannte Studenthotel hat jede Woche neue Räume zur Verfügung.

Im Notfall hilft euch Deskbookers auch bei der Wohnungssuche. Ich habe das Wohnungsproblem so gelöst, dass ich die 5 Monate in einem Wohnwagen gelebt habe, was ich wärmsten empfehlen kann.

Anreise

Wenn man mit dem Auto anreisen möchte, so gilt es zu bedenken, dass in ganz Amsterdam Parkplätze Mangelware und deshalb auch unverschämt teuer sind. Eine Woche parken kostet somit locker 100 bis 150 €.

Die Anreise mit dem Flugzeug ist simpel. Der Flughafen Schiphol liegt etwas außerhalb aber keine 20 Minuten mit dem Zug vom Zentrum entfernt. Generell ist die Fortbewegung mit öffentlichen Verkehrsmitteln einfach und schnell. Am besten kauft man sich bereits am Flughafen eine OV Karte auf welche man Guthaben laden kann und die in allen öffentlichen Verkehrsmitteln gültig ist.

Mit dem Flixbus braucht man von Ulm ca. 11 Stunden. Diese Art der Anreise ist allerdings die günstigste – für nur 35€ pro Fahrt. Im Bus kann man so viel Gepäck mitnehmen wie man benötigt und gegen einen geringen Aufpreis auch ein Fahrrad.

Praktikum

Deskbookers ist ein online Marktplatz für das Finden von Besprechungs- und Meetingräumen. Die Firma wurde 2013 in der niederländischen Hauptstadt Amsterdam gegründet. Auf deskboooker.com können Betreiber von Räumlichkeiten diese kostenlos präsentieren. Ähnlich wie bei Webseiten wie booking.com oder airbnb.com bietet Deskbookers seinen Kunden lediglich einen Marktplatz. Die Registrierung sowie jeglicher Service, welcher auf der Plattform angeboten werden sind kostenlos. Jedoch wird bei einer Buchung welche über den Marktplatz erfolgt dem Betreiber der Räumlichkeit eine Kommissiongebühr in Rechnung gestellt.

Deskbookers bietet eine für Start-ups typische Arbeitsatmosphäre, welche sich in einer freien Einteilung der Arbeit sowie einem offenen Miteinander äußert.

Die offizielle Bezeichnung meiner Stelle lautete Sales-Reperasentive. Meine Aufgaben waren vielfältig und spannend. Allerdings sollte sich jeder der sich entscheiden in einem Start-Up ein Praktikum zu absolvieren, darauf einstellen, dass sich die strategische Ausrichtung und damit der Arbeitsalltag von einem auf den anderen Tag ändern kann.

Nett-to-Know

Die Niederlande sind ein weltoffenes Land und somit fühlt man sich schnell heimisch. Gerade in Amsterdam herrscht eine angenehme Atmosphäre. Die meisten Niederländer sprechen Englisch, einige sogar gutes Deutsch.

Das Wetter in den Niederlanden ist sehr unberechenbar. Man sollte sich auf viel Regen und Wind einstellen. Auch im Sommer kann das Wetter schnell umschlagen und kalt werden.

Amsterdam bietet einige Sehenswürdigkeiten, allerdings sollte man hierfür sehr viel Zeit einplanen, da die Stadt geradezu in Touristen ertrinkt und man Ewigkeiten anstehen muss. Von der Centraal Station in Amsterdam kommt man mit dem Zug in alle Teile des Landes.

In Amsterdam ist alles mit dem Fahrrad erreichbar. Man sollte aber kein teures Rad mitbringen bzw. kaufen, da diese oft geklaut werden. Im Allgemeinen sind die Schlösser an den Fahrrädern das teuerste. Fahrräder kann man an nahezu jeder Straßenecke kaufen, die Preise variieren zwischen 50€ und 90€ mit Schloss.

Die billigsten Lebensmittel erhält man im Lidl, aber auch die Kette AlbertHein bieten ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis.

Wenn man die Niederlande im Sommersemester besucht sollte sich einen Tag merken – 27 April, besser bekannt als KingsDay. An diesem Tag feiern die Niederländer ihren König und die ganze Stadt wimmelt von orange gekleideten Menschen – Eine Erfahrung die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Zu empfehlen ist auf alle Fälle ein Tag in der nahgelegenen Stadt Utrecht. Dort gibt es eine Vielzahl von Restaurants welche direkt an den Grachten liegen. Weiter ist Utrecht günstiger und nicht so mit Touristen überlaufen.

Fazit

Ein Auslandspraktikum in den Niederlanden lohnt sich definitiv. Dadurch das die Politik in Amsterdam in allen Aspekten sehr liberal ausgerichtet ist, finden sich in Amsterdam die unterschiedlichsten Persönlichkeiten aus aller Welt. Im Sommer ist die Stadt traumhaft. Die Wintermonate sind dafür dunkel, windig und nasskalt.

Arbeiten in den Niederlanden ist auch spannend, zumindest in einem Start-Up. Man bekommt von Anfang an viel Verantwortung und kann einiges Mitbestimmen und gestalten. Der Lerneffekt war in meinem Fall groß und ich werde einiges was ich gelernt habe auch weiterhin anwenden.

Sollten Fragen oder Interesse an einem Praktikum bei Deskbookers bestehen, kontaktier mich gerne persönlich.

Viel Erfolg!

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