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Spanisches Chaos

Veröffentlicht von flag-es Erasmus Experience — vor 6 Jahren

0 Markierungen: flag-es Erfahrungen mit Erasmus Madrid, Madrid, Spanien


Warum hast du entschieden, nach Madrid, Spain zu gehen?

Da ich mich in meinem letzten Hochschulsemester befinde wollte ich die Chance nutzen meinen Horizont zu erweitern. Die Entscheidung mich für Madrid zu bewerben war die spanische Sprache, da ich diese versucht habe neben dem Studium zu lernen. Die Universität (Autonoma) bietet auch Afrikastudien an welche mich als Politikstudent interessiert haben. Madrid ist dabei eine Hauptstadt in der das Leben pulsiert. Nach Bielefeld, Gütersloh, Paderborn und Duisburg war für mich mal der Wechsel in eine "richtige" Stadt wichtig.

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Wie lange ist das Stipendium gültig? Wie viel Geld bekommst du als Unterstützung?

5 Monate (voraussichtlich), 650 Euro (5x130) falls ich das Geld behalten darf und ich nicht am Ende durch meine Kurse gefallen bin und mein Erasmusgeld zurückzahlen muss.

Wie ist das Studentenleben in Madrid?

In Madrid ist immer etwas los. Ausgehen kann man jeden Abend. Habe mit Fremden keine schelchte Erfahurng gemacht. Die Menschen sind als herzlich zu bezeichnen. Die hohe Arbeitslosigkeit von 20 % ist spürbar. Viele Menschen betteln z. B. in der S-Bahn auf dem Weg zur Uni und zeigen Fotos ihrer Kinder herum. Viele Menschen wühlen in den Mülleimern.

Würdest du die Stadt und die Universität von Madrid anderen Studenten weiterempfehlen?

Madrid als Stadt ist klasse, aber teuer. Die Uni hat einen tollen Campus und ist ordentlich ausgestaltet. Das Erasmusnetzwerk ESN bietet tolle Ausflüge an. Die Dozenten scheinen alle recht Fähig zu sein und sind hilfsbereit. Man wird als Ausländer hier gut aufgenommen und integriert. Die Uni-Verwaltung der Autonoma ist eine einzige Katastrophe. Nachdem ich für das Sommersemester 2011 (welches für mich am 24. 01. 2011 begann) bis zum 31. 10. 2010 meine Kurse gewählt und per Fax einrechen musste war das "international Office" meiner Fakultät (Jura / Derecho) nicht in der Lage innerhalb dieser 2, 5 Monate mit dem international Office der Fakultät Philosophie Kontakt aufzunehmen und meine dort gewählten Kurse bestätigen zu lassen. Da zusätzlich noch eine zentrale Verwaltung der Erasmusstudenten, also das international Office der Universität Autonoma existiert, lief ich zwischen 3 verschiedenen Büros 5 Wochen lang hin und her um alle Erasmus- und auch die spezifischen Universitäts-Anforderungen zu erfüllen. Es hat dann bis zum 1. März gedauert bis alles klar war. Erwähnenswert ist dabei das man durch die Fristen welche die eine Fakultät setzt die Fristen der anderen Fakultät nicht einhalten kann: In der Fak. für Philosophie erklärte man mir das ich mich trotz der Bestätigung der Professoren (deren Kurse ich zu diesem Zeitpunkt schon 4 Wochen studierte) mich nicht einschreiben könne, da die eigenen Philosophiestudenten (ich gehöre als Politikstudent zur Jurafakultät) noch eine weitere Woche Vorrang hätten. Ich konnte aber solange nicht auf die Bestätigung warten, da wiederum die Frist in der Jurafakultät eine Woche früher ablief. Beide Büros wiesen die Verantwortung von sich und schoben sich gegenseitig die Schuld zu. Ich fühlte mich mit der Bürokratie meistens ziemlich allein gelassen. Man muss ganz oft die Mitarbeiter nerven bis sie einem alle Informationen zur Verfügung stellen.

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Ein weiterer Punkt ist die absolut undurchsichtige Webseite um seine Kurse zu wählen. Jede Fakultät betreibt ein eigenes System und Informationen waren nur schwerlich auffindbar. Dadurch ist eine Fakultätsübergreifende Kurswahl problematisch (obwohl für Erasmusstudenten von der Uni aus die Möglichkeit ausdrücklich besteht). Hinzu kommt das es ich 51% meiner Kurse (in ECTS-Punkten) bei meiner Fakultät Jura belegen musste. Was aber in dem Fall mit meinen anderen Punkten der Philosophie Fakultät passiert wenn ich durch diese Kurse falle ist heute immer noch unklar. Um die Kurse in der Philosophie zu wählen die ich haben wollte, musste ich also zusätzlich auch Kurse in der Jurafakultät in den Studienplan aufnehmen die ich gar nicht besuche, nur um dieser Regelung gerecht zu werden.

Meine ersten Wochen waren dann dadurch geprägt das ich neben dem vollem Studieren noch die Wohnungssuche und das Bürokratiechaos bewältigen musste. Da ich mit meiner Kurswahl was die Arbeitsbelastung angeht auch noch etwas Pech gehabt habe, musste ich um die Kurse zu halten die ersten 10 Wochen fast durcharbeiten und hatte keine Zeit den Aufenthalt zu genießen. Es fehlte sogar bei den ganzen Abgabeterminen die Zeit sich auf das Lernen der Sprache zu konzentrieren. Um das enorme Pensum zu schaffen half nur der Google-Translator (was aber nicht Sinn der Sache sein kann wenn man eine Sprache lernen möchte). Ich habe hier 2 Arten von Erasmusstudenten kennen gelernt. Die, die wie ich kurz vor dem Burnout standen und die die gar nichts zu tun hatten. Andere Studenten müssen z. B. als Minimalanforderung nur in einem Kurs eingeschrieben sein, (unabhängig vom bestehen) um das Erasmusgeld zu erhalten. Es ist ziemlich daneben das man wegen dem Geld hier total unter Druck ist, was mir einen Teil des Aufenthaltes hier wirklich versaut hat.

Ich bin leider kein Einzelfall. Andere Studenten mussten wegen Fehlerhaften Absprachen der Autonoma sogar wieder nach Hause fahren da sie dadurch die Vorgaben ihrer Heimuniversität nicht mehr erfüllen konnten. Andere haben direkt am Anfang vor der Bürokratie kapituliert und nur in Madrid "gelebt".

Wie ist die nationale Küche?

Da es verschiedene Cafeterien / Mensen gibt unterscheiden die sich erheblich in Qualität und Geschmack. Gute Erfahrungen habe ich bezüglich der Gastfreundschaft gemacht. Für 5 Euro gibt des das Tagesmenü welches aus 3 Gängen besteht. Dennoch ist z. B. ein Teller Nudeln mit 2, 85 doppelt so teuer wie in der Mensa in Duisburg. Die spanischen Studenten können sich das ebenfalls nicht täglich leisten und haben daher Vorgekochtes von zu Hause dabei.

Habe aber in der Cafeteria der Jurafakultät die schlimmste Paella meines Lebens gegessen. Was bei uns in den Müll geflogen wäre landete dort auf dem Teller.

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Wie hast du deine Unterkunft gefunden?

Die Webseite welche für mich die besten Informationen bietet war die idealista. Emails verschicken führte aber nicht zum Erfolg. Wenn man etwas passendes Gefunden hat sofort anrufen und einfach Glück haben. Musste circa 15 Zimmer besichtigen. Viele sind ein Albtraum. Zimmer die unbebildert angeboten werden haben meistens kein Fenster. So etwas gibt es dann möbliert (6qm) für 300 Euro. Gelegentlich werden auch unterteilte Zimmer als Einzelne angeboten. Also Beispielsweise ein 18qm Zimmer mit Hochbett und darunter abgetrennter Bereich = 2 Zimmer + Wohnzimmer für jeweils 325 Euro.

Wie sind die Preise der Unterkünfte? Und die Preise generell?

Die Lebenshaltungskosten belaufen sich auf 800 Euro. Da hier auch einige Studienfahrten angeboten werden sollte man dafürl 500 Euro Extra im Semester einplanen.

Ich habe nach 8 Tagen intensiver Suche ein 6qm Zimmer, möbliert mit Fenster gefunden welches 365 Euro im Monat kostet und sogar ein eigenes Bad hat (das fällt hier schon unter Luxus). Dieses liegt südlich des Stadtkerns bei Atocha. Ein Schnäppchen. Andere Studenten hatten weniger Glück, da diese bis zu 500 Euro bezahlten und trotzdem Probleme mit dem Vermieter bekamen und nach 4 Wochen wieder auszogen. Ein Problem welches hier besteht, ist die durch die Wirtschaftskrise verursachte Finanznot der Menschen. Viele Wohnungsbesitzer vermieten Zimmer in ihrer eigenen Wohnungen, unter da sie das Geld benötigen. Diese Menschen sind aber eigentlich nicht WG geeignet. Mit einem studentischen Lebensstil gestaltet sich so ein Zusammenleben schwierig.

Das Leben ist sehr teuer. In den Supermärkten kostet bestimmte Produkte doppelt so viel wie in Deutschland. Man bezahlt regelmäßig mehr bevor man halbwegs preisgünstig einkaufen gehen kann. Die Produkte in den "Día" Supermärkte sind bezahlbar.

Ist die Sprache einfach zu verstehen? Bietet die Universität Sprachkurse an?

Ich habe die Sprache versucht in Deutschland vor meinem Aufenthalt zu lernen. Hat nicht gut geklappt. Die Uni bietet Sprachkurse an, aber nicht ausreichend Plätze. Man muss am Anfang schnell sein um einen Platz zu bekommen. Ich habe einen Kurs besucht aber mehr gelernt habe ich durch meine spanischsprachigen Mitbewohner und anderen Studenten in den Kursen an der Uni.

Wie kann ich am günstigsten von Madrid in deine Stadt kommen?

Die günstigste Art und Weise von Nord-Rhein-Westfalen nach Madrid zu kommen ist entweder mit Air Berlin oder Ryanair zu fliegen. Busreisen sind mitunter doppelt so teuer und 4-mal so lang unterwegs.

Wo kann man deiner Meinung nach am besten feiern gehen in Madrid?

Centro und Chueca.

Und zum Essen? Kannst du ein paar gute Restaurants in Madrid empfehlen?

Essen gehen ist was für Touristen. Das können sich hier Studenten in der Regel nicht leisten.

Gibt es interessante kulturelle Sehenswürdigkeiten?

  • Museen: Prado, Reina Sofia
  • Palmengarten in der Bahnhofshalle Atocha
  • Retiro Park

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Möchtest du anderen Studenten, die in Zukunft nach Madrid kommen werden noch irgendwelche anderen Hinweise geben?

Zimmer vor Ort suchen da hier viel Mist angeboten wird. Lasst euch das Hostel für die ersten Tage nicht von der Uni buchen. Die schicken euch in ein Hostel mit Hotelpreisen. Stattdessen z. B. ins Catshostel gehen. Hier kostet die Nacht mit Frühstück circa 15 Euro und es gibt Szeneguides die euch durch das Nachtleben führen. Außerdem lernt man direkt andere Erasmusstudenten kennen.

Vor allem Frauen wird in der Metro gerne die Handtasche leergeräumt, also vorsicht vor Taschendieben.

Ich kann jedem Erasmusstudenten nur empfehlen von vornherein nicht auf das Erasmusgeld zu kalkulieren sondern einfach nur eine gute Studienzeit zu haben. Die Regelungen die ihr erfüllen müsst sind chaotisch und nicht durchdacht. Falls man nachher durch seine Kurse fällt und alles zurückzahlen muss hat man wirklich alles falsch gemacht. Falls ihr nicht genug Geld aus anderen Quellen aufbringen könnt solltet ihr lieber nicht hier studieren. Das Leben kostet hier 300 Euro mehr als in Deutschland. Die 130 Euro von der EU fangen dies also nicht auf.

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